Cover: Dahrendorf, Ralf, Versuchungen der Unfreiheit

Dahrendorf, Ralf

Versuchungen der Unfreiheit

Hardcover 19,90 €
Eine Tugendlehre der Freiheit
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Dahrendorf, Ralf

Versuchungen der Unfreiheit

Die Intellektuellen in Zeiten der Prüfung.

Warum sind so viele Intellektuelle des 20. Jahrhunderts Faschismus und Kommunismus in die Arme gelaufen? Das Spektrum der Antworten auf diese oft gestellte Frage reicht von Opportunismus und Karrierestreben bis zum Idealismus der Überzeugungstäter. Doch läßt sich die Frage auch umkehren: Warum haben manche allen Versuchungen der Unfreiheit widerstanden? Was war ihnen eigen, das den Idealisten und Opportunisten abging?

Ralf Dahrendorf lotet in seinem neuen Buch eine Fülle von beispielhaften Biographien aus, um die Ursachen für die Unversuchbarkeit des liberalen Geistes freizulegen: Karl Popper, Isaiah Berlin, Raymond Aron und Norberto Bobbio, Hannah Arendt, Theodor W. Adorno und George Orwell treten auf – aber auch kontrastierende Persönlichkeiten wie Martin Heidegger und Ernst Jünger, Jean-Paul Sartre, Manès Sperber, Arthur Koestler oder Georg Lukács.

Das Resultat ist eine Tugendlehre der Freiheit, die über die Zeiten hinaus Gültigkeit beanspruchen kann. Erasmus von Rotterdam ist gleichsam der Prototyp dieser „Erasmus-Menschen“, einer Geisteshaltung, die weder innere Emigration erlaubt noch zum Widerstandskämpfer tauglich macht, aber mit der Besonnenheit der „engagierten Beobachtung“ und der Weisheit der leidenschaftlichen Vernunft über einen Kompaß verfügt, der die Erasmier auch durch solche Zeiten navigiert, in denen andere Geister häufig Schiffbruch erleiden. Dahrendorf wäre nicht Dahrendorf, wenn dabei nicht mehr herauskäme als eine historische Betrachtung. Seine brillante Anamnese des „liberal mind“ ist zugleich eine politische Ethik – nicht nur für Intellektuelle.

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978-3-406-54054-7

2. Auflage, 2006

239 S., mit 15 Abbildungen

Hardcover (In Leinen)

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Inhalt
Vorwort

DIE FRAGE WIRD GESTELLT

1 Wer widerstand den Versuchungen der Unfreiheit?
2 Die Rede ist von öffentlichen Intellektuellen
3 Der Faschismus lockte mit Bindung und Führung
4 Der Kommunismus lockte mit Bindung und Hoffnung
5 Es gab Unversuchbare: Karl Popper, Raymond Aron, Isaiah Berlin zum Beispiel
6 Anmerkungen zur Freiheit, mit und auch gegen Isaiah Berlin

DIE ANTWORT IST EINE TUGENDLEHRE DER FREIHEIT

7 Der Mut des Einzelkampfes um Wahrheit
8 Die Gerechtigkeit des Lebens mit Widersprüchen
9 Die Besonnenheit des engagierten Beobachtens
10 Die Weisheit der leidenschaftlichen Vernunft
11 Erasmus von Rotterdam war Vorbote der liberalen Tugenden
12 Erasmier sind Repräsentanten des liberalen Geistes

AUF DEM PRÜFSTAND DES 20. JAHRHUNDERTS

13 Jahrgang 1902 oder die Vielgeprüften
14 Die lässliche Sünde der Anpassung
15 Die verwundbare Freiheit der inneren Emigration
16 Auf den Marmorklippen oder das reine Schauen
17 Erasmier sind keine Widerstandskämpfer
18 Exil als Not, Chance und Kult

JENSEITS DER VERSUCHBARKEIT

19 Neutralität als Geschenk und Schwäche
20 England für Ausländer
21 England für Engländer
22 Transatlantisches. Nahe Ferne

UMBRÜCHE UND NORMALE ZEITEN

23 1945 oder die kulturelle Freiheit
24 1968 oder die Desillusionierung
25 1989 oder das Ende des Totalitarismus
26 2001 oder die neue Gegenaufklärung

ANHANG

Societas Erasmiana
Nachweise und Anmerkungen
Bildnachweis
Personenregister

Pressestimmen

Pressestimmen

"(...) Lord Ralf Dahrendorf ist einer der Großen im Intellektuellen-Pool-Europas. Als liberaler Vordenker ist der gebürtige Hamburger ein „Freiheits-Kämpfer“ – gewaltfrei, versteht sich. (...) Dahrendorf rechtet nicht die Gefallenen, er lobt vielmehr die Aufrechten (...) Und Dahrendorf klagt auch die heutigen Geistesgrößen nicht an, obwohl es viel zu beklagen gibt, wie auf der Veranstaltung deutlich wurde."
Matthias Maus, Abendzeitung, 18. Mai 2006



"Gäbe es den Begriff des „public intellectual“ nicht, man müsste ihn erfinden, um Ralf Dahrendorf angemessen zu würdigen. (...) Ralf Dahrendorf spricht in seinem Buch nicht von heldenhaften, wohl aber von bewundernswerten Menschen – auch wenn sie von unsympathischen Zügen nicht immer frei sind. Es geht um Idealtypen, nicht um Ideale. Dennoch gewinnen die „Unversuchbaren“ nicht zuletzt dadurch an Statur, dass sie meist mit den Mitläufern und den Feiglingen, den Mittätern und den Vordenkern der Unfreiheit verglichen werden. (…) Es liegt etwas Tröstliches darin, dass Dahrendorf gezeigt hat, wie man im Rückblick auf das schreckliche 20. Jahrhundert auch ein Buch über den Anstand schreiben kann."
Wolf Lepenies, Die Welt, 25. Februar 2006



"Tugendlehre der Freiheit: Ralf Dahrendorf zeichnet das Porträt einer Generation von Intellektuellen, die der totalitären Versuchung widerstanden."
Die Zeit, 11. Mai 2006



"Damit beginnt Dahrendorf eine zweite Geschichte zu erzählen, die des Opportunismus der Intellektuellen. Er tut dies hellsichtig und entschieden, aber ohne jede moralisierende Attitüde. (...) Die Alternative laute: Freiheit und Gerechtigkeit oder keine Freiheit und keine Gerechtigkeit. So ist es! (...) Wie gesagt: Ein Buch, nicht nur für Liberale."
Harald Pätzolt, Neues Deutschland, 6. Mai 2006



"Endlich ein Buch über Intellektuelle, das nicht ins Hochtrabende verliebt ist, keinen pseudowissenschaftlichen Jargon pflegt und den Lesern mit gelehrten Fußnoten und ausschweifenden Anmerkungen in Ruhe lässt. Stattdessen verführt einen Ralf Dahrendorf – mit leichter Hand – zum Nachdenken und zum Überprüfen der eigenen Überzeugungen."
Stephan Sattler, Focus, 29. April 2006



"Das Buch bewegt sich frei im Reich der Ideen. Es ist der „Glaube an die Freiheit“, der die Erasmus-Menschen verbindet. (...) Das Buch atmet einen Geist, den man sonst bei dem Autor nicht findet. Und genau darin liegt seine Bedeutung: Es ist ein Dokument unserer Zeit, ein Symptom des neuen Zeitgeistes."
Warnfried Dettling, die tageszeitung, 3. April 2006



"Ralf Dahrendorfs neues Buch ist kein Schwergewicht. (...) Stattdessen verführt es zum Lesen, zum Nachdenken, auch da und dort zu Einwand und Widerspruch. Wovon handelt es? Von den Intellektuellen; von Positionen und Begriffen des Denkens zu Zeiten, da das Politische unter Druck steht: von Verführungen der Macht, wenn diese ins Totale ausgreift und nun auch den Geist auf die Probe stellt; schliesslich von der Freiheit, deren Worte eben dagegen – gegen Weltbilder der ideologischen Verschärfung von links wie von rechts – zu verteidigen wären. Bedeutende Köpfe von Platon bis zu Heidegger und Sartre fielen der Versuchung anheim, ihre Theorien mit den Realien der Herrschaft zu harmonisieren. Andere aber behaupten ihre Unabhängigkeit, zumal in Formen der Kritik am Furor der totalitären Lebensführung."
Martin Meyer, Neue Zürcher Zeitung, 21. März 2006



"Mit Hilfe seiner Leitsterne, deren legitimer Erbe Dahrendorf ganz unangefochten ist, wendet sich der Soziologie noch einmal deutlich gegen die Theorieversessenheit seiner Epoche. Noch die berühmten Kollegen seiner Generation, Luhmann und Habermas, wollten die Gesellschaft mit einer Theorie aus einem Guss begreifen und legten damit nahe, Denker an der Monumentalität ihres Gesamtwerks zu messen. Dahrendorf setzt dagegen ein situatives praxisbezogenes Denken, das zwar bruchstückhaft bleibt, sich aber immer wieder neu auf die Wirklichkeit einstellt, ohne liberale Grundsätze aus dem Auge zu verlieren. Er lobt die intellektuelle Intervention als kleine Form. Der liberale Skeptiker weiß, dass nicht alle guten Dinge miteinander vereinbar sind."
Jens Hacke, Der Tagesspiegel, 19. März 2006



"In präziser und anschaulicher Weise unternimmt Dahrendorf eine Erkundungsreise zu den Quellen des liberalen Geistes. (...) liegt er [der Wert des Buches] in der essayistischen Qualität, bei der phänomenologische Weite mit gedanklicher Tiefe gepaart ist."
Hermann Glaser, Das Parlament, 13. März 2006



"Die luzide Einlassung dieses grossen liberalen Intellektuellen kommt zur rechten Zeit (...) Doch Dahrendorfs Buch reicht über den aktuellen Streit weit hinaus. Es ist eine Erkundungsreise zu den Quellen des liberalen Geistes, lebendig und anregend, zuweilen mit sanfter Ironie erzählt. Er wählte Biografien von Intellektuellen, die zwischen 1900 und 1910 geboren wurden, also Angehörige einer Generation, die von ähnlichen Erfahrungen geprägt wurde. Mit ihnen und ihren Gedanken durchläuft der Autor das letzte Jahrhundert und ergründet, warum gerade sie sich nicht vom rechten oder linken Totalitarismus haben verführen lassen."
Ulrike Ackermann, Die Weltwoche, 9. März 2006



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Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-54054-7

2. Auflage , 2006

239 S., mit 15 Abbildungen

Hardcover (In Leinen)

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Dahrendorf, Ralf

Versuchungen der Unfreiheit

Die Intellektuellen in Zeiten der Prüfung

Warum sind so viele Intellektuelle des 20. Jahrhunderts Faschismus und Kommunismus in die Arme gelaufen? Das Spektrum der Antworten auf diese oft gestellte Frage reicht von Opportunismus und Karrierestreben bis zum Idealismus der Überzeugungstäter. Doch läßt sich die Frage auch umkehren: Warum haben manche allen Versuchungen der Unfreiheit widerstanden? Was war ihnen eigen, das den Idealisten und Opportunisten abging?

Ralf Dahrendorf lotet in seinem neuen Buch eine Fülle von beispielhaften Biographien aus, um die Ursachen für die Unversuchbarkeit des liberalen Geistes freizulegen: Karl Popper, Isaiah Berlin, Raymond Aron und Norberto Bobbio, Hannah Arendt, Theodor W. Adorno und George Orwell treten auf – aber auch kontrastierende Persönlichkeiten wie Martin Heidegger und Ernst Jünger, Jean-Paul Sartre, Manès Sperber, Arthur Koestler oder Georg Lukács.

Das Resultat ist eine Tugendlehre der Freiheit, die über die Zeiten hinaus Gültigkeit beanspruchen kann. Erasmus von Rotterdam ist gleichsam der Prototyp dieser „Erasmus-Menschen“, einer Geisteshaltung, die weder innere Emigration erlaubt noch zum Widerstandskämpfer tauglich macht, aber mit der Besonnenheit der „engagierten Beobachtung“ und der Weisheit der leidenschaftlichen Vernunft über einen Kompaß verfügt, der die Erasmier auch durch solche Zeiten navigiert, in denen andere Geister häufig Schiffbruch erleiden. Dahrendorf wäre nicht Dahrendorf, wenn dabei nicht mehr herauskäme als eine historische Betrachtung. Seine brillante Anamnese des „liberal mind“ ist zugleich eine politische Ethik – nicht nur für Intellektuelle.

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Inhalt

Vorwort

DIE FRAGE WIRD GESTELLT

1 Wer widerstand den Versuchungen der Unfreiheit?
2 Die Rede ist von öffentlichen Intellektuellen
3 Der Faschismus lockte mit Bindung und Führung
4 Der Kommunismus lockte mit Bindung und Hoffnung
5 Es gab Unversuchbare: Karl Popper, Raymond Aron, Isaiah Berlin zum Beispiel
6 Anmerkungen zur Freiheit, mit und auch gegen Isaiah Berlin

DIE ANTWORT IST EINE TUGENDLEHRE DER FREIHEIT

7 Der Mut des Einzelkampfes um Wahrheit
8 Die Gerechtigkeit des Lebens mit Widersprüchen
9 Die Besonnenheit des engagierten Beobachtens
10 Die Weisheit der leidenschaftlichen Vernunft
11 Erasmus von Rotterdam war Vorbote der liberalen Tugenden
12 Erasmier sind Repräsentanten des liberalen Geistes

AUF DEM PRÜFSTAND DES 20. JAHRHUNDERTS

13 Jahrgang 1902 oder die Vielgeprüften
14 Die lässliche Sünde der Anpassung
15 Die verwundbare Freiheit der inneren Emigration
16 Auf den Marmorklippen oder das reine Schauen
17 Erasmier sind keine Widerstandskämpfer
18 Exil als Not, Chance und Kult

JENSEITS DER VERSUCHBARKEIT

19 Neutralität als Geschenk und Schwäche
20 England für Ausländer
21 England für Engländer
22 Transatlantisches. Nahe Ferne

UMBRÜCHE UND NORMALE ZEITEN

23 1945 oder die kulturelle Freiheit
24 1968 oder die Desillusionierung
25 1989 oder das Ende des Totalitarismus
26 2001 oder die neue Gegenaufklärung

ANHANG

Societas Erasmiana
Nachweise und Anmerkungen
Bildnachweis
Personenregister

Pressestimmen

"(...) Lord Ralf Dahrendorf ist einer der Großen im Intellektuellen-Pool-Europas. Als liberaler Vordenker ist der gebürtige Hamburger ein „Freiheits-Kämpfer“ – gewaltfrei, versteht sich. (...) Dahrendorf rechtet nicht die Gefallenen, er lobt vielmehr die Aufrechten (...) Und Dahrendorf klagt auch die heutigen Geistesgrößen nicht an, obwohl es viel zu beklagen gibt, wie auf der Veranstaltung deutlich wurde."
Matthias Maus, Abendzeitung, 18. Mai 2006


"Gäbe es den Begriff des „public intellectual“ nicht, man müsste ihn erfinden, um Ralf Dahrendorf angemessen zu würdigen. (...) Ralf Dahrendorf spricht in seinem Buch nicht von heldenhaften, wohl aber von bewundernswerten Menschen – auch wenn sie von unsympathischen Zügen nicht immer frei sind. Es geht um Idealtypen, nicht um Ideale. Dennoch gewinnen die „Unversuchbaren“ nicht zuletzt dadurch an Statur, dass sie meist mit den Mitläufern und den Feiglingen, den Mittätern und den Vordenkern der Unfreiheit verglichen werden. (…) Es liegt etwas Tröstliches darin, dass Dahrendorf gezeigt hat, wie man im Rückblick auf das schreckliche 20. Jahrhundert auch ein Buch über den Anstand schreiben kann."
Wolf Lepenies, Die Welt, 25. Februar 2006


"Tugendlehre der Freiheit: Ralf Dahrendorf zeichnet das Porträt einer Generation von Intellektuellen, die der totalitären Versuchung widerstanden."
Die Zeit, 11. Mai 2006


"Damit beginnt Dahrendorf eine zweite Geschichte zu erzählen, die des Opportunismus der Intellektuellen. Er tut dies hellsichtig und entschieden, aber ohne jede moralisierende Attitüde. (...) Die Alternative laute: Freiheit und Gerechtigkeit oder keine Freiheit und keine Gerechtigkeit. So ist es! (...) Wie gesagt: Ein Buch, nicht nur für Liberale."
Harald Pätzolt, Neues Deutschland, 6. Mai 2006


"Endlich ein Buch über Intellektuelle, das nicht ins Hochtrabende verliebt ist, keinen pseudowissenschaftlichen Jargon pflegt und den Lesern mit gelehrten Fußnoten und ausschweifenden Anmerkungen in Ruhe lässt. Stattdessen verführt einen Ralf Dahrendorf – mit leichter Hand – zum Nachdenken und zum Überprüfen der eigenen Überzeugungen."
Stephan Sattler, Focus, 29. April 2006


"Das Buch bewegt sich frei im Reich der Ideen. Es ist der „Glaube an die Freiheit“, der die Erasmus-Menschen verbindet. (...) Das Buch atmet einen Geist, den man sonst bei dem Autor nicht findet. Und genau darin liegt seine Bedeutung: Es ist ein Dokument unserer Zeit, ein Symptom des neuen Zeitgeistes."
Warnfried Dettling, die tageszeitung, 3. April 2006


"Ralf Dahrendorfs neues Buch ist kein Schwergewicht. (...) Stattdessen verführt es zum Lesen, zum Nachdenken, auch da und dort zu Einwand und Widerspruch. Wovon handelt es? Von den Intellektuellen; von Positionen und Begriffen des Denkens zu Zeiten, da das Politische unter Druck steht: von Verführungen der Macht, wenn diese ins Totale ausgreift und nun auch den Geist auf die Probe stellt; schliesslich von der Freiheit, deren Worte eben dagegen – gegen Weltbilder der ideologischen Verschärfung von links wie von rechts – zu verteidigen wären. Bedeutende Köpfe von Platon bis zu Heidegger und Sartre fielen der Versuchung anheim, ihre Theorien mit den Realien der Herrschaft zu harmonisieren. Andere aber behaupten ihre Unabhängigkeit, zumal in Formen der Kritik am Furor der totalitären Lebensführung."
Martin Meyer, Neue Zürcher Zeitung, 21. März 2006


"Mit Hilfe seiner Leitsterne, deren legitimer Erbe Dahrendorf ganz unangefochten ist, wendet sich der Soziologie noch einmal deutlich gegen die Theorieversessenheit seiner Epoche. Noch die berühmten Kollegen seiner Generation, Luhmann und Habermas, wollten die Gesellschaft mit einer Theorie aus einem Guss begreifen und legten damit nahe, Denker an der Monumentalität ihres Gesamtwerks zu messen. Dahrendorf setzt dagegen ein situatives praxisbezogenes Denken, das zwar bruchstückhaft bleibt, sich aber immer wieder neu auf die Wirklichkeit einstellt, ohne liberale Grundsätze aus dem Auge zu verlieren. Er lobt die intellektuelle Intervention als kleine Form. Der liberale Skeptiker weiß, dass nicht alle guten Dinge miteinander vereinbar sind."
Jens Hacke, Der Tagesspiegel, 19. März 2006


"In präziser und anschaulicher Weise unternimmt Dahrendorf eine Erkundungsreise zu den Quellen des liberalen Geistes. (...) liegt er [der Wert des Buches] in der essayistischen Qualität, bei der phänomenologische Weite mit gedanklicher Tiefe gepaart ist."
Hermann Glaser, Das Parlament, 13. März 2006


"Die luzide Einlassung dieses grossen liberalen Intellektuellen kommt zur rechten Zeit (...) Doch Dahrendorfs Buch reicht über den aktuellen Streit weit hinaus. Es ist eine Erkundungsreise zu den Quellen des liberalen Geistes, lebendig und anregend, zuweilen mit sanfter Ironie erzählt. Er wählte Biografien von Intellektuellen, die zwischen 1900 und 1910 geboren wurden, also Angehörige einer Generation, die von ähnlichen Erfahrungen geprägt wurde. Mit ihnen und ihren Gedanken durchläuft der Autor das letzte Jahrhundert und ergründet, warum gerade sie sich nicht vom rechten oder linken Totalitarismus haben verführen lassen."
Ulrike Ackermann, Die Weltwoche, 9. März 2006