Pressestimmen
"Bei der Lektüre indes dürfte so manchem Venedig-Liebhaber bewusst werden, dass er sich aus der Historie seines Sehnsuchtsortes bislang nur Fragmente angeeignet und diese mit seinen eigenen Stimmungen und Neigungen, Illusionen und Interpretationen derart vermischt hat, dass eine reizende Fata Morgana, nicht aber ein klares Bild vor seinem inneren Auge entstanden ist.
Der Kunsthistoriker Karsten füllt mit seiner knappen, doch äußerst faktenreichen, nüchternen, doch keineswegs trockenen Darstellung tatsächlich eine Lücke: Er hat das, was sonst in seriösere Reise- oder Kunstführer eingearbeitet ist und dort als hartes Brot im feuilletonistischen Schaumgebäck gern überlesen wird, in die Form eines handlichen Kompendiums gebracht, das endlich einmal dazu verleitet, sich ohne Abschweifung in die Geschichte vom Aufstieg und Fall der Biberrepublik zu vertiefen. (...)
Klug ausgewählte, trotz des kleinen Formats bemerkenswert gute Abbildungen tragen das Ihre dazu bei."
Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 14. Januar 2009
"Karsten erkennt in der Kunst der Venezianer, zwei 'labile Gleichgewichte' geschaffen und über Jahrhunderte gegen alle Widerstände beherrscht zu habe, das Fundament ihrer Erfolgsgeschichte. Da ist die äussere Kondition der Insel-Republik: das labile Gleichgewicht zwischen Land und Wasser durch die extravagante, eigentlich unmögliche Lage einer Stadt im Meer; und da ist andererseits die innere Konstitution der Markus-Republik: der raffinierte Ausgleich zwischen der Herrschaft des Dogen und der Machtbeteiligung durch die Patrizier in zahlreichen Räten und Gremien. So hielt sich Venedig sowohl im buchstäblich konkreten wie im metaphorischen Verständnis über Wasser."
rh, Neue Züricher Zeitung, 15. Dezember 2008