Pressestimmen
"Gerd Koenen, Ex-Kommunist, Historiker, Publizist und autobiographisch motivierter Analytiker der Zeit zwischen Studentenbewegung und Deutschem Herbst, wird in Leipzig für ein Buch geehrt, das von der Macht dieser Autosuggestion handelt."
Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung, 21. März 2007
"Koenen weist in seiner umfassenden, gelehrten und panoramatischen Studie nach, dass sich tatsächlich von einer Art „Lerneffekt“ des völkischen und auch des liberalen deutschen Bürgertums sprechen lässt: (...) Profunde Recherche, aufschlussreiches Bildmaterial und ein glänzender Stil prägen Koenens „Russland-Komplex“. Mit ihm liegt ein Werk vor, das keineswegs nur ältere totalitarismustheoretische Vermutungen beglaubigt, sondern – weit darüber hinausgehend – im Überblick und en détail den Nachweis führt, dass ein nicht geringer Teil der bildungsbürgerlichen deutschen Intelligenz lange vor dem Nationalsozialismus schon in – sei es utilitaristischen, sei es sozialdarwinistischen – Kategorien der Massenvernichtung dachte."
Micha Brumlik, Neue Zürcher Zeitung, 18. Oktober 2005
"(...) groß angelegte Studie (...). Diesseits des Historikerstreits: Gerd Koenens großes Buch zur Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. (...)
Koenen bietet keine Formel an. Was ihn als Historiker von Rang auszeichnet, ist die Achtung vor der Fülle und der Widerspenstigkeit des historischen Stoffs, der Historikern oft nur dazu dient, Themen auszuprobieren oder Gesinnung zu demonstrieren. Er tut etwas, wozu die Kontrahenten des deutschen Historikerstreits, der nun selbst schon Geschichte ist, nicht gekommen sind, nicht kommen wollten oder nicht kommen konnten: Koenen erzählt eine Geschichte, die faszinierende wie katastrophische Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen im 20. Jahrhundert."
Karl Schlögel, Die Zeit, 13. Oktober 2005
"(...) eine professionell recherchierte und glänzend geschriebene historische Studie über die Orientierungen der Deutschen nach Osten in der Zeit vor, während und zwischen den beiden Weltkriegen."
Aschot Manutscharjan, Das Parlament, 19. März 2007
"Noch nie ist das von Paradoxien geprägte Verhältnis der Deutschen zum bolschewistischen Russland so eindrucksvoll erzählt worden."
Die Zeit, 22. Juni 2006
"Koenens „Russland-Komplex“ zeichnet sich über die angeführten Beispiele hinaus aus durch profunde Recherche und aufschlussreiches Bildmaterial; zudem ist das Buch in glänzenden Stil geschrieben. Es beglaubigt keineswegs nur ältere totalitarismustheoretische Vermutungen, sondern belegt weit darüber hinausgehend im Überblick und en détail: Ein großer Teil der bildungsbürgerlichen deutschen Intelligenz dachte schon lange vor dem Nationalsozialismus in entweder utilitaristischen oder sozialdarwinistischen Kategorien der Massenvernichtung. Dabei galt den Bürgern – gleichgültig ob sie rechts oder links standen – die Sowjetunion als Projektionsfläche, die nicht furchterregend, sondern vorbildhaft wirkte."
Micha Brumlik, die tageszeitung, 18./19. Februar 2006
"Landläufige Vorstellungen lassen den deutschen Russlandbezug auf eine rassistisch aufgeladene Ablehnung, eine durchgehaltene Russenfeindschaft zusammenschrumpfen; Gerd Koenen zeichnet ein komplexeres Bild. Er zeigt die Ambivalenz deutscher Russlandbilder und –bezüge auf, ihre Ausformung vor dem Ersten Weltkrieg, in der Zwischenkriegsphase totalitärer Polarisierungen sowie im deutschen Vernichtungs- und Ausrottungskrieg gegen den Osten 1939. Mit einer Fülle von politischen, literarischen und biographischen Zeugnissen der Zeit macht Gerd Koenen diese Vielgestaltigkeit sichtbar."
Wolfgang Templin, Frankfurter Rundschau, 1. Februar 2006
"Selten ist die Ambivalenz im deutschen Verhältnis zu Russland so scharf herausgearbeitet worden, wie von Koenen. Sein glänzend geschriebenes Buch will die Frage beantworten, warum die beiden extremen politischen Bewegungen und Ideologien des 20. Jahrhunderts sich gerade in Russland und Deutschland entwickelt haben und zur Macht gelangt sind."
Heinrich August Winkler, Süddeutsche Zeitung, 13. Dezember 2005
"Die ebenso faszinierende wie katastrophische Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen im 20. Jahrhundert."
Die Zeit, 1. Dezember 2005
"Eine Schlüsselgeschichte für das Verständnis des 20. Jahrhunderts."
Roman Berger, Tagesanzeiger, 21. November 2005
"Was das Buch so lesenswert macht, ist nicht sein faktographischer Neuigkeitsgehalt. Es ist vielmehr der Versuch, Russland beziehungsweise die Sowjetunion als Objekt machtpolitischen und damit außenpolitischen Kalküls in Verbindung mit dem russischen Menschen, mit den innenpolitischen und kulturellen Konstellationen des Landes zu bringen, wie sie von interessierten Kreisen der deutschen Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. (...) Das Buch zeigt vor dem Hintergrund der Politik diejenigen, die Russland mit der Seele suchten. Dabei empfiehlt es sich als anspruchsvolle, gewisse geschichtliche und literarische Grundkenntnisse voraussetzende Lektüre, deren Überzeugungskraft jeder Leser selbst auf sich wirken lassen muß."
Hans-Erich Volkmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. November 2005