Pressestimmen
"In einer Reihe brillanter ideengeschichtlicher Studien relativiert Maier lange vorherrschende Vorstellungen von deterministischen antiwestlichen Sonderwegen. (...) Eindrucksvoll bleibt auch, wie Maier – anknüpfend an seine bahnbrechende Habilitionsschrift über Ursprünge der Staatslehre in Deutschland – die Genese eines deutschen Staatsmodells herausarbeitet. (...) Damit eng verbunden ist auch Maiers luzide Rekonstruktion des Sozialstaats. (...) Moralische Sensibilität ist es auch, die Maier die tektonischen Veränderungen des kulturellen Klimas in der Nachkriegszeit genau registrieren lässt. (...)
[Er] würdigt die Achtundsechziger in einem wesentlichen Punkt: Sie haben ‘die politischen Establishments gezwungen, die Demokratie mit mehr Phantasie, mit intelligenteren Methoden zu verteidigen als mit dem Traditionsargument’. (...) In Hans Maiers Schriften gibt sich ein behutsamer, eminent gelehrter, leichthändig argumentierender Liberalkonservatismus zu erkennen, dessen Lob der Pluralität, dessen Hohelied auf den Föderalismus jede nationale Selbstüberhebung konterkariert, die einst konservatismusverdächtig war. Es wäre ein Anfang, gegen die eigene Ideenlosigkeit anzugehen, wenn man in Unionskreisen etwas Zeit für die Lektüre dieses gehaltvollen Bandes einplante."
Jens Hacke, Süddeutsche Zeitung, 8. Dezember 2010
"Im kommenden Juni wird Hans Maier, Emeritus für Politische Wissenschaft in München und Staatsminister für Unterricht und Kultus von 1970 bis 1986 unter den Ministerpräsidenten Alfons Goppel und Franz Josef Strauß, achtzig Jahre alt.
Der Ehrentag wird doppelt vorbereitet: zum einen durch Memoiren, die für das Frühjahr 2011 angekündigt sind, zum anderen durch eine Werkschau. Nach ‘Revolution und Kirche’, ‘Politische Welt’ und ‘Die ältere deutsche Staats- und Verwaltungslehre’ liegt jetzt ‘Die Deutschen und ihre Geschichte’ vor. (..) Fünfzehn Glanzstücke, entstanden zwischen 1964 und 2007. (...)
In einer exzellenten Studie über Spuren der Adenauer-Zeit in Literatur und Publizistik arbeitet Maier das ‘Unverhältnis’ zwischen dem Alten in Bonn und den vielen Schreibenden im Land heraus. (...)
Sprache und Zeitgefühl stehen im Zentrum vieler erhellender Beiträge, die Maiers ausgeprägtes Misstrauen gegen alte und neue Parolen spüren lassen – bis hin zur Freude des großen Formulierungsmeisters darüber, dass von oben verordneter Sprachgebrauch doch einstürzen konnte."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. November 2010