Zur öffentlichen Erinnerung an eine mittelalterliche Herrschergestalt im Bayern des 19. Jahrhunderts.
Mit der Schaffung des wittelsbachischen Königreiches und mit der Amalgamierung des neuen bayerischen Staats in den Jahren des „Napoleonischen Umbruchs“ gerieten die herrschaftliche Legitimation und die soziale Integration zu den drängenden politischen Herausforderungen bayerischer Politik. In dieser Phase historisch neu entdeckt, avancierte der mittelalterlich Kaiser Ludwig der Bayer zur prominentesten Erinnerungsfigur in Bayern im 19. Jahrhundert, die Könige, Staatsmänner, Oppositionelle, Liberale, Geschichtsschreiber, Literaten oder auch Künstler in politischer Absicht unentwegt ins öffentliche Gedächtnis riefen. Die vorliegende Studie zeichnet die Erinnerungsgeschichte Kaiser Ludwigs im Königreich Bayern nach. Sie fragt nach der Bedeutung dieser Kaisergestalt in der Geschichtskultur von Staat und Gesellschaft. Sie führt vor Augen, wie Königtum und Bürgertum gleichermaßen die mittelalterliche Welt Kaiser Ludwigs als kulturelle Projektionsfläche nutzten, um sich miteinander als eine ideale „Treuegemeinschaft“ im Zeitalter der konstitutionellen Monarchie politisch zu arrangieren.
Zur öffentlichen Erinnerung an eine mittelalterliche Herrschergestalt im Bayern des 19. Jahrhunderts
Mit der Schaffung des wittelsbachischen Königreiches und mit der Amalgamierung des neuen bayerischen Staats in den Jahren des „Napoleonischen Umbruchs“ gerieten die herrschaftliche Legitimation und die soziale Integration zu den drängenden politischen Herausforderungen bayerischer Politik. In dieser Phase historisch neu entdeckt, avancierte der mittelalterlich Kaiser Ludwig der Bayer zur prominentesten Erinnerungsfigur in Bayern im 19. Jahrhundert, die Könige, Staatsmänner, Oppositionelle, Liberale, Geschichtsschreiber, Literaten oder auch Künstler in politischer Absicht unentwegt ins öffentliche Gedächtnis riefen. Die vorliegende Studie zeichnet die Erinnerungsgeschichte Kaiser Ludwigs im Königreich Bayern nach. Sie fragt nach der Bedeutung dieser Kaisergestalt in der Geschichtskultur von Staat und Gesellschaft. Sie führt vor Augen, wie Königtum und Bürgertum gleichermaßen die mittelalterliche Welt Kaiser Ludwigs als kulturelle Projektionsfläche nutzten, um sich miteinander als eine ideale „Treuegemeinschaft“ im Zeitalter der konstitutionellen Monarchie politisch zu arrangieren.