Kulturelles Gedächtnis und digitale Revolution, das Nachleben mythischer Verstrickungen in Kunst und Zivilisation, menschliche Endlichkeit und Konsumgesellschaft, Europa und das Finanzkapital, und immer wieder: die Grenze als kritische Größe des guten Lebens – das sind Themen von Adolf Muschgs großartigen Vorträgen und Essays, die aus Anlass seines achtzigsten Geburtstages in diesem Band versammelt sind, der mit einer luziden Lektüre des Gemäldes „Die Spinnerinnen“ von Velázquez einsetzt. Das Gemälde thematisiert den Anfang der Webkunst – auch der Verfertigung von Texten. Der rote Faden, der dabei entsteht, führt allerdings nicht aus dem Labyrinth heraus, sondern auf rechte Art hinein. Er lehrt erkennen, dass die Ränder menschlicher Existenz und ihr Zentrum nicht zweierlei sind. Worauf es ankommt, ist die Erfahrung des Wegs. Diese Essays, die auch eine persönliche Geschichte erzählen, zeigen Muschg als einen Homme de lettres und Intellektuellen europäischen Formats, der Europa als unerledigtes Geschäft betrachtet. Auf der Suche nach tragfähigen Abbildungen menschlicher Realität stößt Muschg immer wieder auf die Kunst: Zu seinen Patronen gehört, nach Goethe, Jacob Burckhardt, der die Geschichte als fortgesetzten Versuch sah, die in jeder menschlichen Gesellschaft angelegten Grundwidersprüche nach dem Vorbild der Kunst zu zivilisieren. Das heißt: Mehrdeutigkeit gelten und walten zu lassen, statt sie, wie das Computermodell, zu minimieren oder, wie das politische Diktat, zu unterdrücken.
"Verkehrtherum ist für ihn das Richtige" Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Mai 2014
"Als profunder Literaturtheoretiker, gewiefter Erzähler und humorvoller Skeptiker hat sich der in Männedorf am Zürichsee lebende Autor (...) weit über die Schweiz hinaus große Anerkennung erworben." Peter Mohr, Landshuter Zeitung, 13. Mai 2014
"Seine Bücher befeuern Intellekt und Vergnügen." Karin Großmann, Sächsische Zeitung, 13. Mai 2014
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Kulturelles Gedächtnis und digitale Revolution, das Nachleben mythischer Verstrickungen in Kunst und Zivilisation, menschliche Endlichkeit und Konsumgesellschaft, Europa und das Finanzkapital, und immer wieder: die Grenze als kritische Größe des guten Lebens – das sind Themen von Adolf Muschgs großartigen Vorträgen und Essays, die aus Anlass seines achtzigsten Geburtstages in diesem Band versammelt sind, der mit einer luziden Lektüre des Gemäldes „Die Spinnerinnen“ von Velázquez einsetzt. Das Gemälde thematisiert den Anfang der Webkunst – auch der Verfertigung von Texten. Der rote Faden, der dabei entsteht, führt allerdings nicht aus dem Labyrinth heraus, sondern auf rechte Art hinein. Er lehrt erkennen, dass die Ränder menschlicher Existenz und ihr Zentrum nicht zweierlei sind. Worauf es ankommt, ist die Erfahrung des Wegs. Diese Essays, die auch eine persönliche Geschichte erzählen, zeigen Muschg als einen Homme de lettres und Intellektuellen europäischen Formats, der Europa als unerledigtes Geschäft betrachtet. Auf der Suche nach tragfähigen Abbildungen menschlicher Realität stößt Muschg immer wieder auf die Kunst: Zu seinen Patronen gehört, nach Goethe, Jacob Burckhardt, der die Geschichte als fortgesetzten Versuch sah, die in jeder menschlichen Gesellschaft angelegten Grundwidersprüche nach dem Vorbild der Kunst zu zivilisieren. Das heißt: Mehrdeutigkeit gelten und walten zu lassen, statt sie, wie das Computermodell, zu minimieren oder, wie das politische Diktat, zu unterdrücken.
"Verkehrtherum ist für ihn das Richtige" Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Mai 2014
"Als profunder Literaturtheoretiker, gewiefter Erzähler und humorvoller Skeptiker hat sich der in Männedorf am Zürichsee lebende Autor (...) weit über die Schweiz hinaus große Anerkennung erworben." Peter Mohr, Landshuter Zeitung, 13. Mai 2014
"Seine Bücher befeuern Intellekt und Vergnügen." Karin Großmann, Sächsische Zeitung, 13. Mai 2014