Pressestimmen
"Federnd wechselt Simmons Themen, Szenerien, Tonlagen. Streetcredibility nennt man das heute wohl, was dieses Buch nach vierzig Jahren noch so frisch macht. (...) die schönste Verführung, die Simmons geschrieben hat, weil der Erzähler hier frech und kleinlaut zugleich sein darf."
Andreas Schäfer, Berliner Zeitung, 21. Juli 2005
"Es gibt Bücher, da wird man wieder jung. Jünger manchmal, als man je war: (...) Schnoddrig, lustig, garstig, leicht und schlau. Hier beginnt die Popliteratur, die Postmoderne, der Ostküstengesellschaftsroman. Hier ist das Original."
Max Hermann, Die Welt, 16. Juli 2005
"Dass jetzt mit seinem ersten Roman „Geständnisse eines ungeübten Sünders“ (der 1964 erschien, als Charles Simmons immerhin schon stattliche vierzig Jahre alt war) der Schlüssel für ein Lebenswerk nachgereicht wird, ist aus zwei Gründen sehr zu begrüssen: Der Roman ist erstens, die Wurzel des Simmons-Stammbaums, denn hier beginnt er mit der Technik der „Selbstausbeutung“ als Stilmittel. Der Roman ist, zweitens, eine Persiflage des American Way of Life. (...) Die „Geständnisse eines ungeübten Sünders“ sind ein raffiniertes Konstrukt. (...) Und Charles Simmons beschreibt diese Wanderung im lässig-rotzigen, garantiert antibourgeoisen, allen Gefühlen und aller Schönfärberei gegenüber ablehnenden Jargon, den man von vielen Autoren, besonders von Salinger, kennt. (...) Simmons spielt mit der Dualität von Wissen und Fiktion. (...) Charles Simmons´ „Geständnisse eines ungeübten Sünders“ sind nicht nur ein perfektes Stimmungsbild der amerikanischen Sechzigerjahre. Es ist eine „éducation sentimentale“, die viel von Amerikas religiöser Verbiestertheit und von den Suchbewegungen der Jugend erzählt. (...) Klaus Modick ist für die gelungene Übertragung des Sounds zu danken."
Verena Auffermann, Tagesanzeiger, 3. Juni 2005
"„Geständnisse eines ungeübten Sünders“ ist Charles Simmons‘ „Faulkner Award“-prämierte Erstling von 1964 in einer neuen, die Sixties-Libertinage schön einfangende Übersetzung von Klaus Modick. (...) Wie dieser Schelm von Ich-Erzähler immer wieder die eigene Produktion ironisch reflektiert und damit die eigentliche anachronistische Gattung des Briefromans in eine Stück moderne Metapoesie überführt, das ist auch ziemlich artifiziell. Und wie der Autor diese großmäulige, offenherzige Sprache eines 21-Jährigen, von der metaphysischen Leere und seinen Testikeln gebeutelter Draufgängers mimetisch sicher nachbildet und dabei auch stilistisch brilliert, also dieses überschäumende emotionale Gebräu in ein flüssiges, allemal witziges Prosa-Parlando gießt, das geht über die Qualität eines bloßen Zeitromans schon weit hinaus. Überhaupt sind es die lebensgeschichtlichen Schwellensituationen, hier das verzögerte Ende der Adoleszenz, in der die Conditio humana sich immer noch am offensichtlichsten zeigt. Große Literatur!"
Frank Schäfer, die tageszeitung, 28. Mai 2005
"Die mit viel Ranküne und Ruppigkeit vorgetragene Beichte als der Versuch eines jungen, sehr verletzlichen Menschen, sich verständlich zu machen, Anschluß zu finden an eine Welt, die eher gefürchtet als gehaßt wird."
Edo Reents, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. März 2005