Pressestimmen
"Der Historiker zieht eine lange Linie von der deutschen Kolonialpolitik bis zum Plan der Nationalsozialisten, ‚Lebensraum im Osten‘ zu erobern.“
ZEIT Geschichte
"Die Kolonialpolitik habe zu einer Zeit begonnen, als Deutschland sich von einem Auswanderer- in ein Einwandererland verwandelte, stellt der Jenaer Historiker Dirk van Laak in seiner Studie „Über alles in der Welt“ fest, die das koloniale Engagement des Kaiserreichs konzise im Kontext des deutschen Imperialismus im 19. und 20. Jahrhundert abhandelt."
Ulrich Baron, Literaturen, Juli/August 2006
"Hieran schließt sich die wichtige Frage vom Anfang und Ende der Kolonialidee. Dirk van Laak beantwortet sie überzeugend, indem er seine Studie nach vorne wie hinten hin offener gestaltet, als das bisher analog der Kategorien von Kolonisation und Dekolonisation zumeist üblich gewesen ist. So ist im Ergebnis ein perspektivenreiches und innovatives Buch entstanden, das die Erwartungen an eine Gesamtdarstellung des deutschen Imperialismus weit übertrifft. (…) Dass für dieses moderne Verständnis der Begriff der kolonialen Realgeschichte nicht ausreicht und Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert weit mehr als nur eine nachholende Kolonialmacht war, liegt auf der Hand. Es war auf seine spezifische Weise an der Raumerschließung der Welt beteiligt. Diesen Vorgang hat bisher keine Studie so eindrucksvoll und instruktiv erfasst wie die von Dirk van Laak."
Benedikt Stuchtey, Süddeutsche Zeitung, 13. März 2006
"Imperialismus versteht der Autor als den offensiven Teil deutscher Weltaneignung und somit eher als Anspruch, nicht als Vorwurf, ohne freilich diese so gewaltsame Epoche zu relativieren. Denn sie war weder naturnotwendig noch unvermeidlich. Alle seine Erscheinungsformen sind trotz ihrer komplexen Strukturen verständlich beschrieben: (…) Im abschließenden Kapitel fragt van Laak nach der Bedeutung und den Folgen des Imperialismus bis heute. Nach dem welthistorischen Umbruch von 1989/90 richtet er den Blick vom wiedervereinigten Deutschland auf die Welt. Bei dem Phänomen, das gemeinhin als Globalisierung bezeichnet wird, macht er Kontinuitäten aus: Nicht die formalen und territorialen Inbesitznahmen bewährten sich als Expansionsmethoden, sondern die flexiblen Formen der ökonomischen und kulturellen Durchdringung der Welt durch die wohlhabenden Industrieländer."
Eckart Dietzfelbinger, Das Parlament, 23. Januar 2006
"Eine griffig zusammenfassende Darstellung deutscher Imperialbestrebungen für Studenten der Geschichtswissenschaft und historisch Interessierte, die auch noch den Vorzug hat, gut geschrieben zu sein. (…) Immer wieder sind es gelungene Formulierungen und überraschende Wendungen, die die Beschäftigung mit Altbekanntem zu einer abwechslungsreichen Lektüre werden lassen."
Herfried Münkler, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Oktober 2005
"Dirk van Laak hat die Früchte der kulturgeschichtlichen Forschung der letzten Jahre zusammengetragen und auf diese Weise ein umfassendes Bild des "Deutschen Imperialismus" entstehen lassen, das sich nicht an den Zäsuren der politischen Ereignisgeschichte orientiert. (…) Dennoch ist dies eine überzeugende Gesamtschau, die zeigt, dass Imperialismus nicht nur eine Episode, nicht nur eine ideologische "Verwirrung" war, sondern eine besonders einflussreiche Reaktion auf die Herausforderung der Globalisierung."
Sebastian Conrad, Berliner Zeitung, 26. September 2005