Cover: Assmann, Aleida, Der lange Schatten der Vergangenheit

Assmann, Aleida

Der lange Schatten der Vergangenheit

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Assmann, Aleida

Der lange Schatten der Vergangenheit

Erinnerungskultur und Geschichtspolitik.

Wir haben das 20. Jahrhundert verlassen, aber es hat uns nicht verlassen. Mehr als sechzig Jahre nach Weltkrieg und Holocaust sind wir noch damit beschäftigt, dieser traumatischen Vergangenheit eine Erinnerungs-Gestalt zu geben. Aleida Assmann untersucht unterschiedliche Wege, die von individuellen zu kollektiven Konstruktionen der Vergangenheit führen, und geht den Spannungen zwischen persönlicher Erfahrung und offiziellem Gedenken nach.

Die Themen Erinnerung und Gedächtnis sind in den letzten Jahren weit über die Debatten in Deutschland und Europa hinaus erstaunlich aktuell geworden. Nach traumatischen Erfahrungen in der Vergangenheit – sei es als Opfer oder als Täter – bestimmt in zahlreichen Ländern das Ringen um eine Neubestimmung des nationalen Selbstbildes und um neue Zukunftsperspektiven die öffentlichen Auseinandersetzungen. Parallel dazu hat sich eine disziplinär weitverzweigte Forschung zu Erinnerung und Gedächtnis entwickelt. Aleida Assmann besichtigt wichtige Momente der neueren deutschen Erinnerungsgeschichte, an die sie grundsätzliche erinnerungstheoretische Fragen richtet. Die konsequente Verknüpfung konkreter Fallstudien mit der Arbeit an zentralen Konzepten und Grundbegriffen kulturwissenschaftlicher Gedächtnisforschung macht das Buch weit über das Beispiel Deutschland hinaus zu einem unentbehrlichen Wegweiser für alle, die sich ein Bild über die Dynamik wissenschaftlicher und öffentlicher Debatten um individuelle und kollektive Erinnerung machen wollen.

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978-3-406-54962-5

320 S.

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Inhalt
Vorwort
Einleitung: Triumph und Trauma

Erster Teil
Theoretische Grundlagen

1. Von individuellen zu kollektiven Konstruktionen der Vergangenheit
Das individuelle Gedächtnis
Das soziale Gedächtnis
Kollektives Gedächtnis – eine Fiktion?
Drei Dimensionen des Gedächtnisses: neuronal, sozial, kulturell
Das politische Gedächtnis
Renan als Theoretiker des nationalen Gedächtnisses
Mythos
Exkurs: Gedächtnis und Geschichte
Annäherungen zwischen Geschichte und Gedächtnis im Schatten des Holocaust
Das kulturelle Gedächtnis
Speichergedächtnis und Funktionsgedächtnis
Zusammenfassung

2. Grundbegriffe und Topoi des individuellen und kollektiven Gedächtnisses
Wer erinnert sich?
Sieger und Verlierer
Opfer und Täter
Die Figur des Zeugen
Wie wird erinnert?
Trauma
Beschweigen
Vergessen
Trauer
Wandel der Geschichtspolitik

Zweiter Teil
Analysen und Fallbeispiele

3. Wie wahr sind Erinnerungen?
Ich-Gedächtnis und Mich-Gedächtnis (Günter Grass)
Authentizitätsprobleme
Zwei Erinnerungen an Auschwitz (Primo Levi und Reinhart Koselleck)
Spur und Bahn: zwei Gedächtnismodelle
Erinnern und Vorstellen
Zusammenfassung

4. Falsche Erinnerungen: Identitätspathologien am Ende des 20. Jahrhunderts
Lockes Identitätskonzept
Der Fall Schneider / Schwerte
Der Fall Bruno Dössecker / Binjamin Wilkomirski
Soziale Gedächtnisrahmen

5. Inkorrekte Erinnerungen: Über die normative Kraft sozialer Gedächtnisrahmen
Der Holocaust als ‹Gedächtnisrahmen›
Halbwachs’ Theorie des Gedächtnisrahmens
Der Fall Jenninger
Brauchbare und unbrauchbare Erinnerungen

6. Fünf Strategien der Verdrängung
Aufrechnen
Externalisieren
Ausblenden
Schweigen
Umfälschen
Asymmetrien im deutschen Gedächtnis

7. Deutsche Opfernarrative
Bombenkrieg (W. G. Sebald und Jörg Friedrich)
Das Zurückfluten von Erinnerungen
Vertreibung (Günter Grass, Im Krebsgang)
Die (Un-)Vereinbarkeit von Leid und Schuld
Hierarchisierung

8. Schnittstellen zwischen Erfahrungsgedächtnis und kulturellem Gedächtnis
Vom individuellen zum sozialen Gedächtnis
Vom individuellen zum kollektiven Gedächtnis
Vom individuellen zum kulturellen Gedächtnis
Inkarnierte Erlebniserinnerung – exkarniertes Mediengedächtnis
Zur Asymmetrie von Opfer- und Tätergedächtnis

9. Gedächtnisorte in Raum und Zeit
Gedenkstätten
Traumatische Orte
Gedenken und Vergessen
Traumatische Jahrestage
Erinnern als Wieder-Holen – Gedächtnis zwischen Mythos und Geschichte

10. Die Zukunft der Erinnerung an den Holocaust
Repräsentation
Institutionalisierung
Massenmedien
Das Internet als Gedächtnismedium?
Was hält die Erinnerung am Leben? Gefahren und Chancen

11. Europa als Erinnerungsgemeinschaft
Europäische Identitätskonstruktionen
Der Holocaust als Gedächtnis Europas?
Europäische Erinnerungen nach 1945
Unterschiede in West und Ost
Regeln für einen verträglichen Umgang mit nationalen Erinnerungen

Schluss: Der lange Schatten

Anmerkungen
Literatur
Personenregister

Empfehlungen

}

Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-54962-5

320 S.

Softcover

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Assmann, Aleida

Der lange Schatten der Vergangenheit

Erinnerungskultur und Geschichtspolitik

Wir haben das 20. Jahrhundert verlassen, aber es hat uns nicht verlassen. Mehr als sechzig Jahre nach Weltkrieg und Holocaust sind wir noch damit beschäftigt, dieser traumatischen Vergangenheit eine Erinnerungs-Gestalt zu geben. Aleida Assmann untersucht unterschiedliche Wege, die von individuellen zu kollektiven Konstruktionen der Vergangenheit führen, und geht den Spannungen zwischen persönlicher Erfahrung und offiziellem Gedenken nach.

Die Themen Erinnerung und Gedächtnis sind in den letzten Jahren weit über die Debatten in Deutschland und Europa hinaus erstaunlich aktuell geworden. Nach traumatischen Erfahrungen in der Vergangenheit – sei es als Opfer oder als Täter – bestimmt in zahlreichen Ländern das Ringen um eine Neubestimmung des nationalen Selbstbildes und um neue Zukunftsperspektiven die öffentlichen Auseinandersetzungen. Parallel dazu hat sich eine disziplinär weitverzweigte Forschung zu Erinnerung und Gedächtnis entwickelt. Aleida Assmann besichtigt wichtige Momente der neueren deutschen Erinnerungsgeschichte, an die sie grundsätzliche erinnerungstheoretische Fragen richtet. Die konsequente Verknüpfung konkreter Fallstudien mit der Arbeit an zentralen Konzepten und Grundbegriffen kulturwissenschaftlicher Gedächtnisforschung macht das Buch weit über das Beispiel Deutschland hinaus zu einem unentbehrlichen Wegweiser für alle, die sich ein Bild über die Dynamik wissenschaftlicher und öffentlicher Debatten um individuelle und kollektive Erinnerung machen wollen.

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Inhalt

Vorwort
Einleitung: Triumph und Trauma

Erster Teil
Theoretische Grundlagen

1. Von individuellen zu kollektiven Konstruktionen der Vergangenheit
Das individuelle Gedächtnis
Das soziale Gedächtnis
Kollektives Gedächtnis – eine Fiktion?
Drei Dimensionen des Gedächtnisses: neuronal, sozial, kulturell
Das politische Gedächtnis
Renan als Theoretiker des nationalen Gedächtnisses
Mythos
Exkurs: Gedächtnis und Geschichte
Annäherungen zwischen Geschichte und Gedächtnis im Schatten des Holocaust
Das kulturelle Gedächtnis
Speichergedächtnis und Funktionsgedächtnis
Zusammenfassung

2. Grundbegriffe und Topoi des individuellen und kollektiven Gedächtnisses
Wer erinnert sich?
Sieger und Verlierer
Opfer und Täter
Die Figur des Zeugen
Wie wird erinnert?
Trauma
Beschweigen
Vergessen
Trauer
Wandel der Geschichtspolitik

Zweiter Teil
Analysen und Fallbeispiele

3. Wie wahr sind Erinnerungen?
Ich-Gedächtnis und Mich-Gedächtnis (Günter Grass)
Authentizitätsprobleme
Zwei Erinnerungen an Auschwitz (Primo Levi und Reinhart Koselleck)
Spur und Bahn: zwei Gedächtnismodelle
Erinnern und Vorstellen
Zusammenfassung

4. Falsche Erinnerungen: Identitätspathologien am Ende des 20. Jahrhunderts
Lockes Identitätskonzept
Der Fall Schneider / Schwerte
Der Fall Bruno Dössecker / Binjamin Wilkomirski
Soziale Gedächtnisrahmen

5. Inkorrekte Erinnerungen: Über die normative Kraft sozialer Gedächtnisrahmen
Der Holocaust als ‹Gedächtnisrahmen›
Halbwachs’ Theorie des Gedächtnisrahmens
Der Fall Jenninger
Brauchbare und unbrauchbare Erinnerungen

6. Fünf Strategien der Verdrängung
Aufrechnen
Externalisieren
Ausblenden
Schweigen
Umfälschen
Asymmetrien im deutschen Gedächtnis

7. Deutsche Opfernarrative
Bombenkrieg (W. G. Sebald und Jörg Friedrich)
Das Zurückfluten von Erinnerungen
Vertreibung (Günter Grass, Im Krebsgang)
Die (Un-)Vereinbarkeit von Leid und Schuld
Hierarchisierung

8. Schnittstellen zwischen Erfahrungsgedächtnis und kulturellem Gedächtnis
Vom individuellen zum sozialen Gedächtnis
Vom individuellen zum kollektiven Gedächtnis
Vom individuellen zum kulturellen Gedächtnis
Inkarnierte Erlebniserinnerung – exkarniertes Mediengedächtnis
Zur Asymmetrie von Opfer- und Tätergedächtnis

9. Gedächtnisorte in Raum und Zeit
Gedenkstätten
Traumatische Orte
Gedenken und Vergessen
Traumatische Jahrestage
Erinnern als Wieder-Holen – Gedächtnis zwischen Mythos und Geschichte

10. Die Zukunft der Erinnerung an den Holocaust
Repräsentation
Institutionalisierung
Massenmedien
Das Internet als Gedächtnismedium?
Was hält die Erinnerung am Leben? Gefahren und Chancen

11. Europa als Erinnerungsgemeinschaft
Europäische Identitätskonstruktionen
Der Holocaust als Gedächtnis Europas?
Europäische Erinnerungen nach 1945
Unterschiede in West und Ost
Regeln für einen verträglichen Umgang mit nationalen Erinnerungen

Schluss: Der lange Schatten

Anmerkungen
Literatur
Personenregister