Pressestimmen
"‘Böse Spiele’ fasziniert und befremdet. Man wird nicht so leicht fertig mit diesem Roman. (...) Es sieht so aus, als wären die Frauen zurzeit das militantere Geschlecht. Kluge Männer könnten ihnen das nicht übel nehmen, schließlich wissen sie um ihre jahrhundertelange Unterdrückung. Einfach ist es dennoch nicht. Davon erzählt ‘Böse Spiele’ mit großer rhetorischer Raffinesse – und mit der Hoffnung, ‘dass man irgendwann vielleicht genug hat vom Krieg’."
Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung, 18. Juli 2009
"Der Roman ist sehr ambitioniert konstruiert: Er ist durchgängig in indirekter Rede gehalten.
(...), so verleiht der Roman dem uralten Thema des Geschlechterkampfs doch einen überraschend hörens- und lesenswerten neuen Ton."
Edelgard Abendstein, Deutschlandradio Kultur, 11. März 2009
"Michael Stavarics Erzählverfahren erlaubt verschiedene Lesearten. Das ist ebenso reizvoll wie typisch für den Autor, der auch seinen drei vorangegangenen Romanen Erzähler mit raffiniert ausgetüftelten sprachlichen Ticks auftreten ließ."
Georg Renöckl, ORF Ö1, 8. März 2009
"Es ist der älteste Kampf der Welt, den Michael Stavaric in seinem neuen Roman auf die Bühne stellt, doch geschieht es auf eine unkonventionelle Weise. Mann und Frau, Rollen und Rollentradierungen, Zuschreibung und Selbstbehauptung, Unterwerfung und Erniedrigung, Intrige und Bedrohung, Schmeichelei und Zurückweisung. Die Themenfelder, die in ‚Böse Spiele’ anklingen, ließen sich fortschreiben. (...) Das Spannende und Irritierende an ‚Böse Spiele’ ist zunächst die Erzählweise, die nach kurzer Eingewöhnungszeit ihren eigenwilligen Sog zu entwickeln vermag. Es ist eine Aufzählsuada, eine Litanei. Eingeleitet durch Sätze wie ‚Wenn ich bei der Wahrheit geblieben wäre...’ oder ‚Ob du dich noch daran erinnerst...’, folgt, grammatisch, ein Strom von Nebensätzen. Ästhetisch betrachtet verleiht der vermeintliche Aufzählungscharakter dem Text ein verschärftes Tempo."
Christoph Schröder, Frankfurter Rundschau, Literaturbeilage zur Leipziger Buchmesse 2009, 10. März 2009
"Stavaric kommt mit dem Minimum an Handlung aus, die dennoch Spannung erzeugt. (...) Hier geht es nicht mehr um Geschlechterkampf, hier geht es visionär um die letzten Tage der ‘Paarheit’. (...) Böse Spiele ist ein ‘Post-Gender-Buch’, das Geschlechtliche ist zwar noch da, doch es schwirrt ungebunden herum, ohne Konventionen und Regeln, die den Trieb orientieren und im Zaum halten könnten. Alle vier Protagonisten sind sich selbst entfremdet, bis zum Pathologischen. (...) Und doch gibt es in diesem verzweifelten und grausamen Buch lyrische Töne, wunderbare poetische Beschreibungen, ja, anhand der ’anderen Frau’ breitet Stavaric sogar ein Landidyll aus, das an keiner Stelle kitschig wirkt."
Dante Andrea Franzetti, Der Standard, 28. Februar/ 1. März 2009
"Er gehört zu den renommiertesten Schriftstellern seiner Generation (...) Dass er seinen Ruf als kühler Experimentierer zu Recht hat, beweist Michael Stavaric auch mit seinem jüngsten Roman "Böse Spiele". Zerstörung und Rettung von Welt, Dekonstruktion und Bedienen von Klischees gehen darin Hand in Hand. In Form eines modernen Epos erzählt Michael Stavaric in "Böse Spiele" auf eindringliche Weise vom Kampf zwischen den Geschlechtern, und davon, wie wenig es den Menschen gelingt, über tradierte Denkmuster hinauszuwachsen. "
ORF, 22. Februar 2009
"Die Männer kämpfen um ihre Frau. Die Frau kämpft als Weibchen an der Seite ihrer emanzipierten Kombattantinnen. Robert kämpft für seine Ehre, die Ich-Erzähler um die Liebe. Am Ende schreiten alle das blutige Schlachtfeld ab und stammeln ‚nichts, was Worte sagen mögen.’ No Doubt haben über dieses Phänomen einen Hit verfasst, ‚No Doubt’ heißt der und weil das alles so gut passt, hat Michael Stavaric ‚Böse Spiele’ im Sound des Songs verfasst, rhythmisch, in Singlekürze, mit Herzklopfen, das Liebenden und Konzertbesuchern bekannt sein wird. Der gebürtige Tscheche begeistert mit lyrischen Sätzen, einer hocherotischen, einfühlsamen Sprache, mit knappen, atemlosen Szenen. Großes Gefühl. Niemals Kitsch, in keinem Augenblick."
Jan Drees, WDR1, 28. Januar 2009
"Besser also, man begriffe es als mutig, was Michael Stavaric hier unternommen hat: die Relektüre eines schon häufig bearbeiteten Stoffs in manieristischer Sprache und in all seiner faktischen Härte – als unüberbrückbarer Widerspruch zwischen Mann und Frau, als stetig befeuerter Kampf auf Leben und Tod. So etwas liest man nämlich überraschend selten in der heutigen Zeit."
Katrin Schuster, Der Bund, 17. Juli 2009
"Wenn man es gelesen hat, möchte man am liebsten von vorne beginnen, als neuen Versuch, das Puzzle jetzt vielleicht besser zusammenzusetzen."
Daniela Weiland, Bayerischer Rundfunk, 13. Juli 2009
"Wie Michael Stavaric in ‚Böse Spiele’ eine literarische Männerphantasie erster Güte entwirft: mit Erstfrau, Zweitfrau und Amazonen, und dabei im gegenwärtigen Geschlechterdiskurs des Archaische sichtbar macht. (...) ‚Böse Spiele’ ist (...) eine literarische Männerphantasie – mit universeller Reichweite."
Daniela Strigl, Literaturen, Mai 2009
"Michael Stavaric hat sich in den letzten Jahren als wichtige Stimme in der jungen österreichischen Literaturszene etabliert. Verantwortlich dafür sind seine charakteristische, sehr rhythmische Sprache und sein fast manischer Schreibzwang. (...) Michael Stavaric lässt seine Figuren alle Spielarten der Liebe erleben, schickt sie auf amouröse Höhenflüge und lässt sie gleich darauf in Abgründe stürzen. Und dort, wo die Liebe am Süßesten erscheint, entdeckt er oft Machtdenken und Egoismus. Seine bissigen Wahrheiten serviert er mitunter als Ohrwürmer – eine Mischung, die man Michael Stavaric erst einmal nachmachen muss."
Joseph Schimmer, ORF Ö1, 11. April 2009
"Doch es ist eine schöne Abwechslung, einmal über Liebe zu lesen, wie sie des Öfteren ist, und nicht, wie sie mancher von uns (Walt Disney und Rosamunde Pilcher) gern hätte. (...) Ausgangspunkt: ‘Mann und Frau in einem Epos zusammenführen.’ Ergebnis: Ein Beziehungsroman, kein Liebesroman. Verwirrend und komplex, nicht nur inhaltlich, auch formal. Stavaric eben. Man bekommt leicht die Figuren durcheinander (Mann, Frau eins, Frau zwei, Palmdiebe). Doch irgendwie ordnet sich immer wieder alles schön. Und schön sind auch die Wortfolgen. Wieder: Stavaric eben. Dieses Buch ist sein bisher bestes."
Stephanie Dorms, Kurier, 10. April 2009
"[Eine] eigenwillige und wichtige Stimme in der deutschsprachigen Literatur (…). Die Romane von Michael Stavaric sind immer schmal an Umfang, aber höchst komplex und vertrackt vom Inhalt her."
Lerke von Saalfeld, Radio Bremen, 2. April 2009
"Der Mann als Opfer der Frauen, als gänzlich Willenloser angesichts ihrer Anmut einerseits und ihres Furors andererseits – ein mythologischer Stoff, von Michael Stavaric im Hier und Jetzt erzählt."
Bayern 2, 26. März 2009
"Der Roman ist sehr ambitioniert konstruiert: Er ist durchgängig in indirekter Rede gehalten. (...), so verleiht der Roman dem uralten Thema des Geschlechterkampfs doch einen überraschend hörens- und lesenswerten neuen Ton.“
Edelgard Abenstein, Deutschlandradio Kultur, 11. März 2009