Pressestimmen
"Der Berliner legt in diesem Roman einen atemberaubenden Schreibstil an den Tag, der auf der einen Seite durch Leichtigkeit besticht, auf der anderen Seite aber voller Wehmut und Melancholie steckt und meiner Meinung nach ein beklemmendes, schauderhaftes Gefühl bei jedem Leser auslösen sollte. Jochen Schmidt löst sich dabei von allen herkömmlichen Stilmitteln, in denen Romane üblicher Weise verfasst werden, verzichtet damit auf jegliche Konventionen und legt mit „Müller haut uns raus“ ein Buch voll kleiner Anekdoten vor, das für den Leser bis zur letzten Seite spannend bleibt.
Alle die etwa in ähnlichen Verhältnissen die Neunziger verbrachten oder einfach beschwingte jedoch subtil schwermütige Belletristik mögen, werden ihre helle Freude an diesem Roman haben und sollten sich „Müller haut uns raus“ schleunigst zulegen."
Svenja Hothum, Publiker, Nr. 10/2004
"Müller haut uns raus ist ein Erinnerungsbuch über das Erwachsenwerden in der Nachwendezeit, als im Osten Berlins plötzlich überall Camel-Pyramiden aus Glas angeschraubt wurden und Werbewände die Sicht auf die Fassaden verstellten. Schmidt/Schmitt betrachtet die Insignien der neuen Gesellschaft mit Skepsis und interessiert sich kaum dafür, zielstrebig die Karriereleiter zu erklimmen - es sei denn, als Schriftsteller."
Jörg Magenau, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Oktober 2002
"Witz und Melancholie gehen eine seltene Verbindung ein."
Jörg Magenau, Handelsblatt, 4. Oktober 2002
"Durch seine Fähigkeit, mit wenigen Sätzen ein Panoptikum von skurrilen Figuren oder eine absurde Situation zu skizzieren, ist Schmidt ein Text voll vergnüglicher Miniaturen gelungen."
Gabriele Michel, Literaturen, Oktober 2002
"Jochen Schmidts Roman >Müller haut uns raus< ist wie eine durchquatschte Nacht mit einem Jugendfreund, ein Buch voller >Damals-in-den-Neunzigern< und >Weißt-du-noch<."
Uta Beiküfner, Berliner Zeitung, 23. September 2002
"Autor Schmidt, 32, erzählt erfrischend und skurril vom Erwachsenwerden seines Helden, das sich etwas länger hinzieht - und durchaus charakteristisch ist für die Berliner Studenten- und Pseudokünstler-Boheme vom Prenzlauer Berg, bei der der Begriff "Regelstudienzeit" Angstreflexe auslöst. (...) Mit erfrischendem Understatement lässt Schmidt seinen Schmitt auch von mühsamen Schreibversuchen berichten ("Nur wenn ich über meine grundlose Traurigkeit schrieb, ging es etwas flotter"): Hinter den munteren Schilderungen aus dem Milieu - Frauengeschichten inklusive - verbirgt sich das Porträt des Künstlers als junger Mann. (...) Wie unbekümmert Jochen Schmitt vom Dasein seines Doppelgängers Schmitt bericht, erinnert bisweilen an den US-Autor David Sedaris."
N.N., Der Spiegel, 2. September 2002
"Bereits Schmidts Debütband Triumphgemüse glich einer belletristischen Wundertüte; inzwischen weiß man, dass der Autor ein begnadetes Erzähltalent ist. Großkritiker, die noch immer moralinsauer den ultimativen ostdeutschen Wenderoman einfordern, werden dieses hinreißende Selbstbildnis des Künstlers als junger Mann wohl wieder einmal wiegen und für zu leicht befinden. Sei es drum!
Begünstigt durch eine andere "Gnade der späten Geburt" unterscheidet sich Schmidts Blick auf die späten 80er-Jahre und die Wendezeit erheblich von dem älterer Autoren; sein Ton ist ein anderer -- leichter, selbstironisch, selten zynisch. Schmidt ist ein leidenschaftlicher Sammler und Archivar mit zielsicherem Blick für die Grotesken des Alltags. Im Gewand des melancholischen Schlitzohrs hilft er uns bei der Suche nach der verlorenen Zeit."
Niklas Feldkamp, amazon.de, September 2002