Pressestimmen
"So überzeugend wie das am Strukturalismus geschulte, formale Verfahren ist der lakonische Ton, mit dem der Erzähler Unabänderliches konstatiert. Doch nutzt der Pointenmeister in Simmons jede Gelegenheit, die zur Bitterkeit neigenden Züge des Selbstporträts in ein sarkastisches Lächeln zu wenden (...)."
Ingeborg Harms, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. August 2004
"Der Roman bietet ein stilles Lesevergnügen."
Thomas Leuchtenmüller, Neue Zürcher Zeitung, 6. November 2001
"Dieser Amerikaner schreibt ungemein elegant, und das merkt man auch noch in der deutschen Übersetzung. Er hat etwas Europäisches an sich, wirkt sehr gediegen und ruhig, hascht nicht nach Effekten. (...) Simmons ist sehr konkret und knapp, fast schon lateinisch klar, was sicher auch ein Verdienst der Übersetzerin Susanne Hornfeck ist. Abgesehen vom Lesegenuss könnten die meisten Schreibenden unserer Breiten von Simmons noch einiges lernen – feinen Humor, Lakonie, Präzision, Aussparung, Plastizität, Atmosphäre, Raffung. Simmons ist kein Schriftsteller, der angestrengt Kunst machen möchte, er schreibt mit der Selbstverständlichkeit eines Artisten, der sein Metier scheinbar mühelos beherrscht."
Gabriel Loidolt, Der Standard, 29. September 2001
"Es ist, wie gesagt, ein einfacher, aber höchst wirkungsvoller Kunstgriff, durch den das eigentlich hoffnungsloses Unterfangen, die Einheit einer Lebensgeschichte zu stiften, wider alles Erwarten, auf beeindruckende Weise doch noch gelingt."
Martin Lüdke, Frankfurter Rundschau, 25. August 2001
"Ein besonderer Reiz dieser zum Teil sehr intimen Texte ist die an Camus erinnernde Distanz, die der Erzähler zu seinem Protagonisten hält (...). Daß die Wahrheit nicht das Leben, sondern der in seinen Falten verborgene Text ist, führt der Autobiograph mit chirurgischer Meisterschaft vor."
Ingeborg Harms, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. August 2001
"Man möchte über den 1924 geborenen, in Deutschland spät entdeckten New Yorker Autor mit etwas mehr Recht wiederholen, was Richard Ford einmal über James Salter gesagt hat: 'in jedem Satz ein Meister.'"
Hans-Peter Kunisch, Süddeutsche Zeitung, 14./15. Juli 2001
"Charles Simmons ist ein sehr vorsichtiger, feiner Erzähler (...) die Dinge werden beim Namen genannt, man weiß, worum es geht, aber dann werden die feinen Fäden entwirrt und es wird erzählt, wie es dazu kommen konnte (...). Und so ist jedes dieser Kapitel eine in sich geschlossene kleine Welt, ein Aspekt aus einem ganzen Leben, und alle zusammen lassen das Leben am Ende vor unseren Augen entstehen und wir können es mit unserm eigenen Leben vergleichen und uns vorstellen, welche Überraschungen die Zukunft für uns bereit hält. - oder auch nicht."
Elke Heidenreich, WDR, 11. Mai 2001
"(...) dieser wunderbare Roman ist ein beglückendes literarisches Ereignis (...)."
Thorsten Paprotny, Hamburger Abendblatt, 3. März 2001
"Diese akkurate erzählerische Nüchternheit und der erbarmungslose Umgang mit den Sentimentalitäten sind das Außergewöhnliche am Erzähler Simmons, der am liebsten über die Kindheit und die Jugend spricht. Er wattiert die Verweigerungshaltung des Erwachsenen mit den Erinnerungen und ist dabei umstandslos direkt, benutzt abwechselnd Futur und Präsens und hält die Sätze so in der Schwebe zwischen Möglichkeitsform und Realität. (...) Und das Ganze ist nicht wieder ein wehleidiges Altmännerbuch, sonder der Bericht eines zähen, merkwürdigen Einsiedlers, der verstanden hat, dass nichts so schön und so abstoßend ist wie der menschliche Körper."
Verena Auffermann, Die Zeit, 22. März 2001