Wer bei Johannes Willms in München oder Paris zu Gast ist, der wird nicht nur großzügig bewirtet, er kann auch eine herrliche Bibliothek bewundern. Reich ausgestattet mit Raritäten, vorzüglich sortiert und schon durch ihre schiere Größe imponierend, dient diese Bibliothek gewiss der Arbeit, aber ihr eigentlicher Zweck ist das nicht. Es ist eine stimulierende, eine sinnliche Bibliothek. Man sieht ihr an, dass sie dazu da ist, Vergnügen zu bereiten. Nicht anders verhält es sich auch mit den Büchern dieses hochgebildeten Bonvivants. Sie sind stets verlässlich gelehrt und aus den Quellen gearbeitet, ob sie von Napoleon handeln oder von der Französischen Revolution, aber die Lust am buntscheckigen Unterfutter der Geschichte, die Freude am Erzählen kommt nie darin zu kurz. Denn Willms will nicht nur belehren, sondern im besten Sinne auch unterhalten. Jüngst hat er sich Charles de Gaulle vorgenommen, den General, der einmal, bescheiden wie er war, von sich gesagt hat: „Wenn ich wissen will, was Frankreich denkt, dann frage ich einfach mich selbst.“ Wer hierzulande Bescheid wissen möchte über Frankreich, seine Geschichte und seine Gedankenwelt, der ist bei Johannes Willms bestens aufgehoben.

1. Was wollten Sie als Kind werden?
Bischof.
 

2. Womit haben Sie Ihr erstes eigenes Geld verdient?
Als Dozent politischer Bildung.

 

3. Was ertragen Sie nur mit Humor?
Dummheit.
 

4. Der beste Ort der Welt?
Paris im Frühling und im Herbst. 

 

5. Welcher Künstler beeindrucken Sie?
Lebenskünstler.

 

6. Ihr Lieblingsgetränk?
Wein.  
 

7. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Menschen am meisten?
Charme, Intelligenz, Ehrlichkeit.

8. Ihr Lieblingshotel?
L'Europe in Avignon. 

 

9. Welche Zeitungen, Magazine, Blogs lesen Sie?
NZZ, Le Monde, New York Review of Books.

 

10. Ihre Lieblingsbuchhandlung?
Galignani, Paris.
 

11. Ihr Lieblingsmuseum?
Musée Carnavalet, Paris.
 

12. Welches Buch würde niemand in Ihrer Bibliothek vermuten?
F. W. Pickard, Trout Fishing in New Zealand in War Time.
 

13. Ein Buch, das Ihr Leben verändert hat?
Johann Peter Hebel, Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes.
 

14. Was haben Sie immer dabei?
Bargeld.


15. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Heiter.


16. Welches Ihrer eigenen Bücher gefällt Ihnen am besten?
Das gerade in Arbeit ist. 


17. Welches Buch möchten Sie gern noch schreiben?
Johann Peter Eckermanns Gespräche mit sich selbst in den letzten Jahren seines Lebens.

 

 

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Von einem Hitler oder Stalin werden keine Anekdoten erzählt, und wir suchen in ihrer Hinterlassenschaft auch vergeblich nach Aphorismen und anderen Zeugnissen eines überlegenen Geistes. Was Napoleon von ihnen unterscheidet, ist sein Genie.