Pressestimmen
"Für den interessierten Laien, der sich für die Macht und Übermacht der Bilder in der Mediengesellschaft mehr interessiert als für akademische ‘Turns’, liegt die Attraktivität von Mitchells Denken im Versuch, ‘dem Leben der Bilder’ zuzuschauen. (...) W.J.T. Mitchell ist ein faszinierender Coach beim Nachdenken über Bilder. Nicht weil er sieht, was wir nicht sehen. Sondern weil er nicht einsieht, was wir darüber zu sagen pflegen."
Bruno Preisendörfer, Der Tagesspiegel, 7. Januar 2009
"Während die Frage: Was will uns der Maler sagen, verpönt ist, wird die Frage: Was wollen die Bilder? durch den Fragenden geadelt. Der Verfasser des Buches ist Professor für Anglistik und Kunstgeschichte an der Universität von Chicago und Begründer des ‘pictorial turn’. (...) Er untersucht nicht die Absicht, die sich schließlich im Bild manifestiert, sondern betrachtet das Bild als Objekt. (...) Überzeugend ist Mitchell in jenen Passagen des Buches, in denen er Symbole – er zeigt es an den Twintowers und am Bild des geklonten Schafes Dolly – einer Interpretation unterzieht und danach fragt, welche Formen von Wut, Hass und Aggression diese Symbole auszulösen in der Lage sind."
Michael Opitz, Deutschlandradio Kultur, 29. Dezember 2008
"Die zentrale These seines jetzt auf Deutsch erschienenen Buches ‘Das Leben der Bilder’ besagt, dass auch Bilder durch ‘Begierden und Sehnsüchte angetrieben’ werden, dass sie nach Liebe verlangen und Wünsche haben; kurz: dass sie etwas von uns wollen. Mitchell verbindet mit dieser Idee ein durchaus ambitioniertes Programm. (...) Statt zu beschreiben, was Bilder bewirken, laute die dringliche Frage: ‘Was wollen Bilder?’"
Peter Geimer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Dezember 2008
"[D]er in Chicago lehrende Professor für Kunstgeschichte und Anglistik [notiert] gleich auf den ersten Seiten seines Buches die Überzeugung, ‚magische Haltungen gegenüber Bildern‘ seien ‚in der modernen Welt ebenso machtvoll, wie es in den sogenannten Zeiten des Glaubens der Fall war‘. Selbst ein ‚doppeltes Bewusstsein‘ gegenüber Bildern sei nichts spezifisch Modernes, ja viele Menschen schwankten immer schon ‚zwischen naivem Animismus und nüchternem Materialismus, mystischen und kritischen Haltungen.‘ (...) Was götzenhaft verehrte oder magisch überhöhte Bilder anbelangt, so unterscheidet Mitchell zwischen Totems, Fetischen und Idolen. (...) Während Fetische oft eine individuelle Angelegenheit bleiben, sind Idole für Mitchell am gefährlichsten, können sie doch ganze Gesellschaften paralysieren. (...) Auch wer sich aufgeklärt gibt, könne, so Mitchell, ‚über kurz oder lang‘ nicht umhin, auf Metaphern zu rekurrieren, die den Bildern Geist, Willen oder Begehren unterstellten."
Wolfgang Ullrich, Süddeutsche Zeitung, 19. November 2008
"Der "Iconic turn" auch "Pictorial turn" genannt – die kulturwissenschaftliche Interessenverlagerung hin zu den Bildern – wurde in Analogie zum "Linguistic turn" erfunden (...) Einer der Protagonisten dieser Neuausrichtung ist W.J.T. Mitchell. (...) Fragen der Repräsentation, der Darstellung von Wirklichkeit in visuellen und sprachlichen Bildern standen am Anfang seiner (...) Forschungen. (...) Lohnend ist die Lektüre, wenn man sich für die aktuelle theoretische Diskussion rund um Bilder in unserer Welt interessiert (...) Denn Mitchell pflegt einen originellen, erfrischend polemischen Blick auf unseren Umgang mit ihnen."
Barbara Basting, Tagesanzeiger, 29. September 2008