Pressestimmen
„Wer aber, und ein paar sind es ja doch, Vergil liebt und die Publikationen dieses Münchner Latinisten, des pfiffigsten und so gar nicht professoralen deutschsprachigen Vertreters seiner Zunft verfolgt hat, über Ovid, über Catull, der hatte schon sehnsüchtig darauf gewartet, daß Holzberg sich endlich auch dem Größten, dem poeta poetarum in einer Monographie zuwenden würde. Jetzt liegt sie vor und erfüllt alle Erwartungen. (…) Natürlich erschöpft sich Holzbergs Buch nicht darin, Vorurteile zu widerlegen, die der Vergilliebhaber ohnehin nicht teilte. Es erweitert den Horizont, lenkt den Blick auf vielleicht Übersehenes, beleuchtet mythologische Hintergründe, poetologische Zusammenhänge, versteckte Zitate, Selbstverweise im vergilischen Werk, korrigiert jahrhunderte-, jahrtausendealte Irrtümer der Rezeptionsgeschichte und, nicht zuletzt: Holzberg wäre nicht Holzberg, wenn er nicht ein besonders Augenmerk auf das Heitere legte, den – das wird mancher für eine contradictio in adjecto halten – den Humor Vergils. Ein Beispiel nur, aus dem Lehrgedicht vom Landbau: das Treiben der Mäuse auf der Tenne, geschildert im Ton der Gigantomachie: die letzten Krümel schnappt sich die sich vor dem Darben im Alter fürchtende Ameise.“
Thomas Meyerhöfer, Bayern2Radio, Diwan, Büchermagazin, 11. März 2006
„Holzbergs neues Buch ist seit langem die erste Gesamtdarstellung von Werk und Leben Vergils – vieles zum Leben des Dichters ist nur aus dem Werk zu ziehen.“
Hans-Albrecht Koch, Neue Zürcher Zeitung, 16. August 2006
„Dieses Verwobensein von literarischem Spiel und weltgeschichtlichem Pathos macht Niklas Holzberg anschaulich, und er hat seinerseits, seinem „Kampf“ durchs „Riesenmaterial“ zum Trotz, ein schmales (…) gut lesbares Buch geschrieben. Holzberg gelingt ohne katalogartige Anhäufung des Materials eine übersichtliche Einführung in die Inhalte, aber vor allem in den besonderen Reiz der Dichtung Vergils (…)
Es ist vielleicht das wichtigste Verdienst von Holzbergs Buch, dass es auf diesem Nebeneinander beharrt: Man sollte bei der Lektüre der „Aeneis“ weder an der pro-augusteischen Haltung des Epikers zweifeln (also post-kolonial eine subversive Nebenstimme des Dichteres vermuten); noch sollte man umgekehrt meinen, alle tragisch-menschlichen Kollateralschäden der römischen Mission müssten mit dieser Ideologie unter einen Hut zu bringen sein."
Johan Schloemann, Süddeutsche Zeitung, 8. September 2006