Pressestimmen
"In einem 25-jährigen Arbeitsprozess hat Wehler die Entwicklung der deutschen Gesellschaft in den letzten 300 Jahren auf insgesamt 4800 Seiten ausgebreitet. Er erzählt entlang der Achsen Wirtschaft, politische Herrschaft und Kultur, dabei nimmt er die soziale Ungleichheit als Parameter des Fortschritts in den Blick. Band fünf seines epochalen Werks, ist eine doppelte Rehabilitationsschrift, darin liegt seine zeitgeschichtliche Pointe. Gegen die ‘kulturalistische Wende’ der 80er-Jahre mit ihrer postmodernen Hinwendung zu pluralen Lebensstilen und Milieus sortiert Wehler die Gesellschaft nach historisch gefestigten Klassen. Seine Ausführungen über soziale Ungleichheit zeichnen materialreich nach, dass sich die Einkommens- und Vermögensverteilung sowie die Rekrutierungsregeln der Eliten im Wesentlichen nicht gewandelt haben."
Dieter Rulff, Financial Times Deutschland, 24. Oktober 2008
"Auch in diesem Band zeigt Wehler, wie ungemein spannend Gesellschaftsgeschichte sein kann. Sein Blick auf die beiden Deutschlands, die - ob gewollt oder nicht – das Erbe eines Höllenreiches antreten mussten, ist in seiner Klarsichtigkeit von bestechender analytischer Kraft. (...) Wehler lässt Zahlen sprechen, räumt mit mancher Legende auf, vermittelt dem Leser auf überzeugende Weise, mit welchen Verdrängungen die Alltagspolitik auch in diesen Jahrzehnten vielfach die Wirklichkeit aus den Augen verloren hat. (...) natürlich gehört die nun abgerundete „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ zum Besten, was auf diesem Feld von einem deutschen Historiker geschrieben worden ist."
Wilhelm von Sternburg, Deutschlandradio Kultur, 31. August 2008
"Hans-Ulrich Wehler hat seine monumentale „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ nach rund 20 Jahren zu Ende gebracht. (...) Wehler ist einer der Väter und Inspiratoren der modernen deutschen Sozialgeschichtsschreibung. Er hat dem Trend zur Abwertung der Sozialgeschichte, der „kulturalistischen Wende“ getrotzt und seine Gesellschaftsgeschichte mit diesem fünften Band bis zum Jahr der deutschen Einheit fortgeführt. Wer den Anmerkungsapparat dieses Werkes durchsieht, dem wird die Verarbeitungskapazität des Autors ebenso in Staunen versetzen, wie die synthetisierende Energie, die in dem gut lesbaren Text selbst zu spüren ist."
Christian Semler, Die Tageszeitung, 30./31. August 2008
"Wie schon in den früheren Bänden erweist sich Wehlers titanische Synthesekraft besonders auf dem Feld der Wirtschafts- und Bevölkerungsgeschichte; das Temperament und die zielgerichtete Klarheit seiner Argumentation lassen einen selbst trockene Zahlenreihen erstaunlich mühelos konsumieren (...).
(...) alle wichtigen Fragen – von den Ursachen des vermeintlichen „Wirtschaftswunders“ über die „Amerikanisierung“, Europäisierung und Globalisierung der westdeutschen Wirtschaft, die „gemischte Bilanz“ des Handwerks bis zur lukrativen Nische der Bauern – werden Punkt für Punkt auseinandergenommen und beantwortet."
Norbert Frei, Neue Zürcher Zeitung, 30./31. August 2008
"Wehlers Buch sollte Pflichtlektüre für alle Deutschen sein. Er beschreibt darin die politischen Rahmenbedingungen bei der Entstehung der Bundesrepublik und der DDR, die Turbulenzen der Bevölkerungsgeschichte nach 1945, die Prozesse der Wirtschaft, das Problem der fortdauernden sozialen Ungleichheit sowie die Entwicklung der politischen Herrschaft und der Kultur in den beiden deutschen Staaten. Besonders lesenswert ist ein ausführlicher Epilog, der einen Rückblick auf zentrale Tendenzen der deutschen Geschichte in den vergangenen 200 Jahren enthält und auf mögliche Probleme hinweist, die sich im 21. Jahrhundert stellen können. Insgesamt hat Wehler mit seiner Geschichte der deutschen Gesellschaft vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart ein Werk vorgelegt, das Maßstäbe setzt und auf lange Zeit hinaus Gültigkeit beanspruchen dürfte."
Manfred Görtemaker, Die Welt, 30. August 2008
"Die DDR war kein politische Entwurf aus eigener Kraft, sondern genau das, als das Wehler sie beschreibt: eine Satrapie der Sowjetunion, nie legitimiert durch das eigene Volk, so wenig wie durch eigene Erfolge."
Monika Maron, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. August 2008
"Zweifellos ein Höhepunkt der modernen deutschen Geschichtsschreibung. (...) Jeder, der sich mit der Geschichte der vergangenen 200 Jahre in Deutschland beschäftigt, [wird] immer mit Wehler beginnen müssen."
Ulrich Herbert, Die Welt, 25. August 2008
"Wehlers Buch ist kontrovers. (...) Viele Historiker werden sich im Lesesaal äußern, aber das Feld wird ihnen nicht allein gehören: Meinungen sind erwünscht, aber auch Erinnerungen, Dokumente, Hinweise."
Frank Schirrmacher, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. August 2008
"Eine so umfassende Gesamtschau der letzten drei Jahrhunderte deutscher Geschichte (...) [wird] wohl kaum noch einmal ein einzelner Historiker wagen, zumal in einer umfassenden Integration von Demografie, Wirtschaft, Politik und Sozialstruktur."
Peter Hoehres, Handelsblatt, 1. Oktober 2008
"Fest steht, dass der 1931 geborene Hans- Ulrich Wehler zu den herausragenden Historikern der Bundesrepublik gehört. Überbordende Belesenheit, ausdauernde Kraft zur Synthese, politische Streitlust, national-pädagogischer Ehrgeiz zeichnen ihn aus. Fest steht auch, dass dieses Werk ebenso viel von der Geschichte der Deutschen erzählt wie von der Bedeutung der „Historischen Sozialwissenschaft“, wie Wehler und seine Mitstreiter sie seit 40 Jahren betreiben. Die „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ selbst ragt aus der Vergangenheit in die Gegenwart – wie Patrick Bahners meint.“
Literaturen, Oktober 2008
"(...) eine (...) brillant geschriebene Gegenwartsgeschichte der Deutschen (...). Hans-Ulrich Wehlers Deutsche Gesellschaftsgeschichte ist schon jetzt ein Monument geworden. Der fünfte Band zeigt, wie quicklebendig es ist."
Paul Nolte, Rheinischer Merkur, 4. September 2008
"Mit dem Erscheinen dieses Bandes ist das voluminöse Werk vollendet. Es zählt insgesamt über 5400 Seiten – ein Mass, das alle bekannten Dimensionen sprengt und sich doch von der Sache her kaum vermeiden liess. Denn Wehler musste eine riesige, zum Teil hochspezialisierte Forschungsliteratur zur Synthese bringen. Wer nur einen Blick in die umfangreichen, kleingedruckten Anmerkungen wirft, der kann nicht umhin, die Ausdauer zu bewundern, mit der der Historiker dies alles aufgenommen und verarbeitet hat. (...) eine der bedeutendsten [Leistungen] der deutschen Gesichtswissenschaft der letzten Jahrzehnte."
Volker Ulrich, Der Tagesanzeiger, 3. September 2008
"(...) schonungslos kritische Analysen der gesellschaftlichen Entwicklungen der Bundesrepublik. Wehler beschreibt das im wahrsten Sinne des Wortes unvorstellbare Wunder des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs aus Ruinen (...) und nimmt im Gegenzug auseinander, wie das Wirtschaftswunder harte gesellschaftliche Realitäten verdeckt. (...) Zum Abschluss seiner fünfbändigen Deutschen Gesellschaftsgeschichte hat er sich durch die schier unüberschaubare Menge sozialwissenschaftlicher und sozialgeschichtlicher Literatur zur neuesten Geschichte gearbeitet. Souverän zeichnet er Entwicklungslinien und Forschungsdebatten nach und versieht sie mit eigenen Einschätzungen und den ihm eigenen polemischen Kommentaren. Herausgekommen sind (...) höchst aufschlussreiche Analysen, die vor allem Fachkundigen Stoff für Debatten liefern. (...) das Buch ist eine intellektuelle Herausforderung erster Güte."
Winfried Sträter, Deutschlandradio Kultur, 2. September 2008
"(...) eine beeindruckende Lebensleistung, die ihresgleichen sucht. Der Ironman der deutschen Geschichtswissenschaft hat den Olymp erklommen und sich von der Konkurrenz seiner Generationsgenossen abgesetzt."
Jens Hacke, Süddeutsche Zeitung, 1. September 2008
"Großer Wurf: Der Historiker Hans-Ulrich Wehler schließt seine „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ mit dem fünften Band ab. Eine lange Reise erreicht den Hafen der Gegenwart. Doch in gewisser Weise ist die Gesellschaftsgeschichte von Bundesrepublik und DDR (...) mehr als eine Fortführung der bisher erschienenen vier Bände des Projekts, das den Bielefelder Historiker seit einem Vierteljahrhundert beschäftigt. Auch der Historiker ist Zeitgenosse, und für Wehler, der die Geschichtswissenschaft durchaus als kritisches Amt handhabt, ist dieser Band nicht zuletzt sein Resümee seiner Zeit, unserer Zeit. Eine hoch engagierte Durchmusterung dessen, was hierzulande gesellschaftlich Sache ist – mit dem Rückhalt, immerhin, von 4.200 Seiten Geschichte vom Alten Reich bis zur Wiedervereinigung."
Hermann Rudolph, Der Tagesspiegel, 1. September 2008
"Altersmilde ist Hans-Ulrich Wehler beileibe nicht. Der 76-jährige, einer der renommiertesten deutschen Historiker, hat den fünften und abschließenden Band seiner „Deutschen Gesellschaftsgeschichte“ mit provozierenden Thesen gewürzt – und damit prompt eine kontroverse Debatte ausgelöst. Es ist der Abschluss eines wissenschaftlich ambitionierten und dabei gut lesbaren Großprojekts, das vor mehr als 25 Jahren begann. Band fünf behandelt die Geschichte der Bundesrepublik und DDR von ihrer Gründung 1949 bis zur Wiedervereinigung 1990. Wehler unterstreicht eindrucksvoll seine Forderung, dass Historiker den Elfenbeinturm des Aktenstudiums häufiger verlassen sollten."
dpa, 1. September 2008