Cover: Wehler, Hans-Ulrich, Bundesrepublik und DDR 1949-1990

Wehler, Hans-Ulrich

Bundesrepublik und DDR 1949-1990

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Wehler, Hans-Ulrich

Bundesrepublik und DDR 1949-1990

Hans-Ulrich Wehlers Deutsche Gesellschaftsgeschichte gehört zu den herausragenden historischen Werken unserer Zeit. Vor rund zwanzig Jahren erschien der erste Band über Deutschland von 1700 bis 1815 und wurde sofort ein großer Erfolg. Mit diesem eindrucksvollen fünften Band gelangt ein epochales Werk zum Abschluß, das mehr als dreihundert Jahre deutscher Geschichte umspannt und eine ganze Generation von Historikern geprägt hat. Es wird auf lange Sicht kaum ein anderes Werk geben, das in vergleichbarem Umfang die deutsche Geschichte zur Darstellung bringt.
Wehlers tragendes Konzept ist gleich geblieben – und es trägt auch für die Zeit nach 1945: Politische Herrschaft und Kultur, Wirtschaft, soziale Ungleichheit stehen im Zentrum der Darstellung, die immer wieder die Frage umkreist, wie Herrschaft organisiert wird und welche soziale Realität sie hervorbringt. Daß dabei das Urteil über die DDR höchst kritisch ausfällt, mag nicht weiter überraschen. Doch auch die Bundesrepublik, so zeigt sich, weist bei aller demokratischen Verfasstheit überraschende Kontinuitäten sozialer Schichtung und Ungleichheit auf. Das gern gepflegte Bild von der offenen Gesellschaft mit Aufstiegsmöglichkeiten für jedermann erweist sich bei genauerer Betrachtung als empirisch wenig stichhaltig – vor allem die Kontinuität der Eliten und der Besitzverhältnisse ist, wie Wehler herausarbeitet, ein Kennzeichen auch der westlichen Demokratie der Nachkriegszeit.

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978-3-406-52171-3

Erschienen am 29. August 2008

XVIII, 529 S.

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Inhalt
Vorwort

Elfter Teil
Bundesrepublik und DDR
1949–1990


I. Politische Rahmenbedingungen in den beiden Neustaaten
A. Die Bundesrepublik
1. Die Verfassungsordnung
2. Die Parteien und Verbände
3. Die Bürokratie
4. Die Radikalisierung blieb aus
5. Das neue Militär
6. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus – Die neue Politische Kultur
B. Die DDR
1. Der kurze Weg in die SED-Diktatur
2. Der politische Umbau der ostdeutschen Gesellschaft
3. Der Arbeiteraufstand von 1953
4. Der «Aufbau des Sozialismus»
5. Die Mauer: Die DDR igelt sich ein


II. Turbulenzen der Bevölkerungsgeschichte
A. Die Bundesrepublik
Wanderungsströme – Fertilitäts- und Mortalitätsrückgang –
Arbeitsmigration
1. Bevölkerungswachstum durch deutsche Zuwanderung
2. Der Fertilitätsrückgang
3. Der Mortalitätsrückgang
4. Die Zuwanderung von Arbeitsmigranten, Spätaussiedlern und Asylbewerbern
B. Die DDR
Bevölkerungsgeschichte eines Abwanderungslandes

III. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse der Wirtschaft
A. Die Bundesrepublik
1. Die Ursachen des «Wirtschaftswunders»
2. Das deutsche «Wirtschaftswunder» im «Goldenen Zeitalter«
des westlichen Kapitalismus von 1950 bis 1973
3. Vom Ölpreisschock zur Wiedervereinigung: Die Ursachen des
verlangsamten Wachstums
4. Die gemischte Bilanz des Handwerks
5. Gab es eine Amerikanisierung der westdeutschen Wirtschaft nach 1945?
6. Europäisierung und Globalisierung
7. Der Ausbau der Sozialen Marktwirtschaft
8. Die Konsumgesellschaft im Aufwind
9. Die Landwirtschaft im säkularen Strukturwandel:
Der kostspielige Weg in eine lukrative Nische
B. Die DDR
1. Belastungen: Demontage, Reparationen, Teilungsfolgen,
Massenflucht
2. Der Fetisch der kommunistischen Planwirtschaft
3. Die «Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik»
4. Der Niedergang
5. Das Debakel der «sozialistischen Landwirtschaft»
6. Die Ursachen des Scheiterns

IV. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse der Sozialen
Ungleichheit
A. Die Bundesrepublik
1. Vermögens- und Einkommensverteilung
2. Die Eliten
3. Renaissance des Bürgertums oder amorphe «Mittelschichten»?
a) Die bürgerlichen Mittelklassen
b) Dienstklassen oder «neuer Mittelstand»? Die Angestellten
c) Der «alte Mittelstand»: Handwerk und Einzelhandel
4. Der Aufstieg der Arbeiterschaft aus dem Proletariat
5. Die Randschicht der Armen
6. Der Adel: Politisches Ende und Überleben als «Prestige-Oberschicht» .
7. Auf dem Weg in die Versorgungsklasse: Die Bauern
8. Die Ungleichheit der Geschlechter: Die Verringerung der Frauendiskriminierung
9. Die klassenspezifi schen Heiratsmärkte: Soziale Schließung durch Homogamie
10. Stabilitätsanker oder Auslaufmodell? Die Familie
11. Weichenstellung zur Ungleichheit: Jugend-Generationen
12. Ungleichheit im Alter
13. Die klassenspezifi sche Wahrnehmung der Bildungschancen
14. Elemente klassenspezifischer Ungleichheit: Gesundheit,
Kriminalität, Politische Teilhabe und Sozialräume
15. Die Ungleichheit der Wohnbedingungen und die städtische Segregation
16. Der verschwundene Gegensatz: Die Ungleichheit der Konfessionen
17. Die deutsche Sozialhierarchie: Klassendisparitäten in der Marktgesellschaft
B. Die DDR
1. Die Klassenstruktur der DDR
2. Die herrschende Klasse: die SED-Monopolelite
3. Die administrative Dienstklasse
4. Die operative Dienstklasse
5. Die industrielle Arbeiterklasse
6. Die ländliche Arbeiterklasse der «Genossenschaftsbauern»
7. Die Reste des Bürgertums
8. Die Ungleichheit der Geschlechter
9. Einkommensunterschiede

V. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse Politischer
Herrschaft
A. Die Bundesrepublik
1. Grundlinien des politischen Systems
2. Die Westintegration
3. Die Europapolitik
4. Die Deutschlandpolitik
5. Die Politik der Wiedergutmachung
6. Der Ausbau des Sozialstaats
7. Die Entstehung einer kritischen Öffentlichkeit als Vierte Gewalt 267
8. Die neue Politische Kultur
 9. Die Folgen des Antisemitismus
10. Der Niedergang des deutschen Nationalismus nach 1945
11. Die Bundeswehr im Dauerkonfl ikt zwischen Reformern und
Traditionalisten
12. Die 68er-Bewegung: Triumph oder Debakel?
13. 1989/90: Die Fusion der beiden deutschen Neustaaten
B. Die DDR
1. Innen- und außenpolitische Konsolidierung
2. Die Ära Honecker
3. Sozialpolitik als scheiternder Legitimationsspender
4. Pathologisches Lernen im linkstotalitären System
a) Faschismustheorie, Antifa und Externalisierung der Mitschuld
b) Antisemitismus, Antizionismus und verweigerte Wiedergutmachung
c) Militarisierung der Gesellschaft und Friedensrhetorik
d) Resistenzmilieu ohne Dissidentenbewegung
5. Die Herrschaftsprinzipien und Machtgrenzen des DDR-Sultanismus
6. Der Absturz in den Niedergang

VI. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse der Kultur
A. Die Bundesrepublik
1. Die Christlichen Kirchen
a) Der westdeutsche Protestantismus
b) Der westdeutsche Katholizismus
2. Das Schulsystem: Grundschule – Hauptschule – Gesamtschule –
Realschule und Gymnasium
3. Die Universitäten
4. Der literarisch-publizistische Markt
a) Die Bücherproduktion
b) Zeitungen und Zeitschriften
5. Vom Rundfunk und Film zur massenmedialen Revolution des
Fernsehens
6. Der neu gewonnene und verteidigte Pluralismus der Öffentlichkeit
B. Die DDR
1. Der Kulturkampf gegen die Kirchen
2. Schulen und Universitäten unter der SED-Diktatur
3. Die doppelte Diktaturerfahrung


Epilog: Rückblick und Ausblick

Anhang
Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Personenregister
Sachregister
Pressestimmen

Pressestimmen

"In einem 25-jährigen Arbeitsprozess hat Wehler die Entwicklung der deutschen Gesellschaft in den letzten 300 Jahren auf insgesamt 4800 Seiten ausgebreitet. Er erzählt entlang der Achsen Wirtschaft, politische Herrschaft und Kultur, dabei nimmt er die soziale Ungleichheit als Parameter des Fortschritts in den Blick. Band fünf seines epochalen Werks, ist eine doppelte Rehabilitationsschrift, darin liegt seine zeitgeschichtliche Pointe. Gegen die ‘kulturalistische Wende’ der 80er-Jahre mit ihrer postmodernen Hinwendung zu pluralen Lebensstilen und Milieus sortiert Wehler die Gesellschaft nach historisch gefestigten Klassen. Seine Ausführungen über soziale Ungleichheit zeichnen materialreich nach, dass sich die Einkommens- und Vermögensverteilung sowie die Rekrutierungsregeln der Eliten im Wesentlichen nicht gewandelt haben."
Dieter Rulff, Financial Times Deutschland, 24. Oktober 2008



"Auch in diesem Band zeigt Wehler, wie ungemein spannend Gesellschaftsgeschichte sein kann. Sein Blick auf die beiden Deutschlands, die  - ob gewollt oder nicht – das Erbe eines Höllenreiches antreten mussten, ist in seiner Klarsichtigkeit von bestechender analytischer Kraft. (...) Wehler lässt Zahlen sprechen, räumt mit mancher Legende auf, vermittelt dem Leser auf überzeugende Weise, mit welchen Verdrängungen die Alltagspolitik auch in diesen Jahrzehnten vielfach die Wirklichkeit aus den Augen verloren hat. (...) natürlich gehört die nun abgerundete „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ zum Besten, was auf diesem Feld von einem deutschen Historiker geschrieben worden ist."
Wilhelm von Sternburg, Deutschlandradio Kultur, 31. August 2008



"Hans-Ulrich Wehler hat seine monumentale „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ nach rund 20 Jahren zu Ende gebracht. (...) Wehler ist einer der Väter und Inspiratoren der modernen deutschen Sozialgeschichtsschreibung. Er hat dem Trend zur Abwertung der Sozialgeschichte, der „kulturalistischen Wende“ getrotzt und seine Gesellschaftsgeschichte mit diesem fünften Band bis zum Jahr der deutschen Einheit fortgeführt. Wer den Anmerkungsapparat dieses Werkes durchsieht, dem wird die Verarbeitungskapazität des Autors ebenso in Staunen versetzen, wie die synthetisierende Energie, die in dem gut lesbaren Text selbst zu spüren ist."
Christian Semler, Die Tageszeitung, 30./31. August 2008



"Wie schon in den früheren Bänden erweist sich Wehlers titanische Synthesekraft besonders auf dem Feld der Wirtschafts- und Bevölkerungsgeschichte; das Temperament und die zielgerichtete Klarheit seiner Argumentation lassen einen selbst trockene Zahlenreihen erstaunlich mühelos konsumieren (...).
(...) alle wichtigen Fragen – von den Ursachen des vermeintlichen „Wirtschaftswunders“ über die „Amerikanisierung“, Europäisierung und Globalisierung der westdeutschen Wirtschaft, die „gemischte Bilanz“ des Handwerks bis zur lukrativen Nische der Bauern – werden Punkt für Punkt auseinandergenommen und beantwortet."
Norbert Frei, Neue Zürcher Zeitung, 30./31. August 2008



"Wehlers Buch sollte Pflichtlektüre für alle Deutschen sein. Er beschreibt darin die politischen Rahmenbedingungen bei der Entstehung der Bundesrepublik und der DDR, die Turbulenzen der Bevölkerungsgeschichte nach 1945, die Prozesse der Wirtschaft, das Problem der fortdauernden sozialen Ungleichheit sowie die Entwicklung der politischen Herrschaft und der Kultur in den beiden deutschen Staaten. Besonders lesenswert ist ein ausführlicher Epilog, der einen Rückblick auf zentrale Tendenzen der deutschen Geschichte in den vergangenen 200 Jahren enthält und auf mögliche Probleme hinweist, die sich im 21. Jahrhundert stellen können. Insgesamt hat Wehler mit seiner Geschichte der deutschen Gesellschaft vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart ein Werk vorgelegt, das Maßstäbe setzt und auf lange Zeit hinaus Gültigkeit beanspruchen dürfte."
Manfred Görtemaker, Die Welt, 30. August 2008



"Die DDR war kein politische Entwurf aus eigener Kraft, sondern genau das, als das Wehler sie beschreibt: eine Satrapie der Sowjetunion, nie legitimiert durch das eigene Volk, so wenig wie durch eigene Erfolge."
Monika Maron, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. August 2008



"Zweifellos ein Höhepunkt der modernen deutschen Geschichtsschreibung. (...) Jeder, der sich mit der Geschichte der vergangenen 200 Jahre in Deutschland beschäftigt, [wird] immer mit Wehler beginnen müssen."
Ulrich Herbert, Die Welt, 25. August 2008



"Wehlers Buch ist kontrovers. (...) Viele Historiker werden sich im Lesesaal äußern, aber das Feld wird ihnen nicht allein gehören: Meinungen sind erwünscht, aber auch Erinnerungen, Dokumente, Hinweise."
Frank Schirrmacher, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. August 2008



"Eine so umfassende Gesamtschau der letzten drei Jahrhunderte deutscher Geschichte (...) [wird] wohl kaum noch einmal ein einzelner Historiker wagen, zumal in einer umfassenden Integration von Demografie, Wirtschaft, Politik und Sozialstruktur."
Peter Hoehres, Handelsblatt, 1. Oktober 2008



"Fest steht, dass der 1931 geborene Hans- Ulrich Wehler zu den herausragenden Historikern der Bundesrepublik gehört. Überbordende Belesenheit, ausdauernde Kraft zur Synthese, politische Streitlust, national-pädagogischer Ehrgeiz zeichnen ihn aus. Fest steht auch, dass dieses Werk ebenso viel von der Geschichte der Deutschen erzählt wie von der Bedeutung der „Historischen Sozialwissenschaft“, wie Wehler und seine Mitstreiter sie seit 40 Jahren betreiben. Die „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ selbst ragt aus der Vergangenheit in die Gegenwart – wie Patrick Bahners meint.“
Literaturen, Oktober 2008



"(...) eine (...) brillant geschriebene Gegenwartsgeschichte der Deutschen (...). Hans-Ulrich Wehlers Deutsche Gesellschaftsgeschichte ist schon jetzt ein Monument geworden. Der fünfte Band zeigt, wie quicklebendig es ist."
Paul Nolte, Rheinischer Merkur, 4. September 2008



"Mit dem Erscheinen dieses Bandes ist das voluminöse Werk vollendet. Es zählt insgesamt über 5400 Seiten – ein Mass, das alle bekannten Dimensionen sprengt und sich doch von der Sache her kaum vermeiden liess. Denn Wehler musste eine riesige, zum Teil hochspezialisierte Forschungsliteratur zur Synthese bringen. Wer nur einen Blick in die umfangreichen, kleingedruckten Anmerkungen wirft, der kann nicht umhin, die Ausdauer zu bewundern, mit der der Historiker dies alles aufgenommen und verarbeitet hat. (...) eine der bedeutendsten [Leistungen] der deutschen Gesichtswissenschaft der letzten Jahrzehnte."
Volker Ulrich, Der Tagesanzeiger, 3. September 2008



"(...) schonungslos kritische Analysen der gesellschaftlichen Entwicklungen der Bundesrepublik. Wehler beschreibt das im wahrsten Sinne des Wortes unvorstellbare Wunder des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs aus Ruinen (...) und nimmt im Gegenzug auseinander, wie das Wirtschaftswunder harte gesellschaftliche Realitäten verdeckt. (...) Zum Abschluss seiner fünfbändigen Deutschen Gesellschaftsgeschichte hat er sich durch die schier unüberschaubare Menge sozialwissenschaftlicher und sozialgeschichtlicher Literatur zur neuesten Geschichte gearbeitet. Souverän zeichnet er Entwicklungslinien und Forschungsdebatten nach und versieht sie mit eigenen Einschätzungen und den ihm eigenen polemischen Kommentaren. Herausgekommen sind (...) höchst aufschlussreiche Analysen, die vor allem Fachkundigen Stoff für Debatten liefern. (...) das Buch ist eine intellektuelle Herausforderung erster Güte."
Winfried Sträter, Deutschlandradio Kultur, 2. September 2008



"(...) eine beeindruckende Lebensleistung, die ihresgleichen sucht. Der Ironman der deutschen Geschichtswissenschaft hat den Olymp erklommen und sich von der Konkurrenz seiner Generationsgenossen abgesetzt."
Jens Hacke, Süddeutsche Zeitung, 1. September 2008



"Großer Wurf: Der Historiker Hans-Ulrich Wehler schließt seine „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ mit dem fünften Band ab. Eine lange Reise erreicht den Hafen der Gegenwart. Doch in gewisser Weise ist die Gesellschaftsgeschichte von Bundesrepublik und DDR (...) mehr als eine Fortführung der bisher erschienenen vier Bände des Projekts, das den Bielefelder Historiker seit einem Vierteljahrhundert beschäftigt. Auch der Historiker ist Zeitgenosse, und für Wehler,  der die Geschichtswissenschaft durchaus als kritisches Amt handhabt, ist dieser Band nicht zuletzt sein Resümee seiner Zeit, unserer Zeit. Eine hoch engagierte Durchmusterung dessen, was hierzulande gesellschaftlich Sache ist – mit dem Rückhalt, immerhin, von 4.200 Seiten Geschichte vom Alten Reich bis zur Wiedervereinigung."
Hermann Rudolph, Der Tagesspiegel, 1. September 2008



"Altersmilde ist Hans-Ulrich Wehler beileibe nicht. Der 76-jährige, einer der renommiertesten deutschen Historiker, hat den fünften und abschließenden Band seiner „Deutschen Gesellschaftsgeschichte“ mit provozierenden Thesen gewürzt – und damit prompt eine kontroverse Debatte ausgelöst. Es ist der Abschluss eines wissenschaftlich ambitionierten und dabei gut lesbaren Großprojekts, das vor mehr als 25 Jahren begann. Band fünf behandelt die Geschichte der Bundesrepublik und DDR von ihrer Gründung 1949 bis zur Wiedervereinigung 1990. Wehler unterstreicht eindrucksvoll seine Forderung, dass Historiker den Elfenbeinturm des Aktenstudiums häufiger verlassen sollten."
dpa, 1. September 2008



Empfehlungen

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Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-52171-3

Erschienen am 29. August 2008

XVIII, 529 S.

Hardcover (Leinen)

Hardcover (Leinen) 34,900 € Kaufen

Wehler, Hans-Ulrich

Bundesrepublik und DDR 1949-1990

Hans-Ulrich Wehlers Deutsche Gesellschaftsgeschichte gehört zu den herausragenden historischen Werken unserer Zeit. Vor rund zwanzig Jahren erschien der erste Band über Deutschland von 1700 bis 1815 und wurde sofort ein großer Erfolg. Mit diesem eindrucksvollen fünften Band gelangt ein epochales Werk zum Abschluß, das mehr als dreihundert Jahre deutscher Geschichte umspannt und eine ganze Generation von Historikern geprägt hat. Es wird auf lange Sicht kaum ein anderes Werk geben, das in vergleichbarem Umfang die deutsche Geschichte zur Darstellung bringt.
Wehlers tragendes Konzept ist gleich geblieben – und es trägt auch für die Zeit nach 1945: Politische Herrschaft und Kultur, Wirtschaft, soziale Ungleichheit stehen im Zentrum der Darstellung, die immer wieder die Frage umkreist, wie Herrschaft organisiert wird und welche soziale Realität sie hervorbringt. Daß dabei das Urteil über die DDR höchst kritisch ausfällt, mag nicht weiter überraschen. Doch auch die Bundesrepublik, so zeigt sich, weist bei aller demokratischen Verfasstheit überraschende Kontinuitäten sozialer Schichtung und Ungleichheit auf. Das gern gepflegte Bild von der offenen Gesellschaft mit Aufstiegsmöglichkeiten für jedermann erweist sich bei genauerer Betrachtung als empirisch wenig stichhaltig – vor allem die Kontinuität der Eliten und der Besitzverhältnisse ist, wie Wehler herausarbeitet, ein Kennzeichen auch der westlichen Demokratie der Nachkriegszeit.
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Bundesrepublik und DDR 1949-1990

Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära 1700-1815

Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914 - 1949

Von der Deutschen Doppelrevolution bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914

Von der Reformära bis zur industriellen und politischen Deutschen Doppelrevolution 1815-1845/49


Inhalt

Vorwort

Elfter Teil
Bundesrepublik und DDR
1949–1990


I. Politische Rahmenbedingungen in den beiden Neustaaten
A. Die Bundesrepublik
1. Die Verfassungsordnung
2. Die Parteien und Verbände
3. Die Bürokratie
4. Die Radikalisierung blieb aus
5. Das neue Militär
6. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus – Die neue Politische Kultur
B. Die DDR
1. Der kurze Weg in die SED-Diktatur
2. Der politische Umbau der ostdeutschen Gesellschaft
3. Der Arbeiteraufstand von 1953
4. Der «Aufbau des Sozialismus»
5. Die Mauer: Die DDR igelt sich ein


II. Turbulenzen der Bevölkerungsgeschichte
A. Die Bundesrepublik
Wanderungsströme – Fertilitäts- und Mortalitätsrückgang –
Arbeitsmigration
1. Bevölkerungswachstum durch deutsche Zuwanderung
2. Der Fertilitätsrückgang
3. Der Mortalitätsrückgang
4. Die Zuwanderung von Arbeitsmigranten, Spätaussiedlern und Asylbewerbern
B. Die DDR
Bevölkerungsgeschichte eines Abwanderungslandes

III. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse der Wirtschaft
A. Die Bundesrepublik
1. Die Ursachen des «Wirtschaftswunders»
2. Das deutsche «Wirtschaftswunder» im «Goldenen Zeitalter«
des westlichen Kapitalismus von 1950 bis 1973
3. Vom Ölpreisschock zur Wiedervereinigung: Die Ursachen des
verlangsamten Wachstums
4. Die gemischte Bilanz des Handwerks
5. Gab es eine Amerikanisierung der westdeutschen Wirtschaft nach 1945?
6. Europäisierung und Globalisierung
7. Der Ausbau der Sozialen Marktwirtschaft
8. Die Konsumgesellschaft im Aufwind
9. Die Landwirtschaft im säkularen Strukturwandel:
Der kostspielige Weg in eine lukrative Nische
B. Die DDR
1. Belastungen: Demontage, Reparationen, Teilungsfolgen,
Massenflucht
2. Der Fetisch der kommunistischen Planwirtschaft
3. Die «Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik»
4. Der Niedergang
5. Das Debakel der «sozialistischen Landwirtschaft»
6. Die Ursachen des Scheiterns

IV. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse der Sozialen
Ungleichheit
A. Die Bundesrepublik
1. Vermögens- und Einkommensverteilung
2. Die Eliten
3. Renaissance des Bürgertums oder amorphe «Mittelschichten»?
a) Die bürgerlichen Mittelklassen
b) Dienstklassen oder «neuer Mittelstand»? Die Angestellten
c) Der «alte Mittelstand»: Handwerk und Einzelhandel
4. Der Aufstieg der Arbeiterschaft aus dem Proletariat
5. Die Randschicht der Armen
6. Der Adel: Politisches Ende und Überleben als «Prestige-Oberschicht» .
7. Auf dem Weg in die Versorgungsklasse: Die Bauern
8. Die Ungleichheit der Geschlechter: Die Verringerung der Frauendiskriminierung
9. Die klassenspezifi schen Heiratsmärkte: Soziale Schließung durch Homogamie
10. Stabilitätsanker oder Auslaufmodell? Die Familie
11. Weichenstellung zur Ungleichheit: Jugend-Generationen
12. Ungleichheit im Alter
13. Die klassenspezifi sche Wahrnehmung der Bildungschancen
14. Elemente klassenspezifischer Ungleichheit: Gesundheit,
Kriminalität, Politische Teilhabe und Sozialräume
15. Die Ungleichheit der Wohnbedingungen und die städtische Segregation
16. Der verschwundene Gegensatz: Die Ungleichheit der Konfessionen
17. Die deutsche Sozialhierarchie: Klassendisparitäten in der Marktgesellschaft
B. Die DDR
1. Die Klassenstruktur der DDR
2. Die herrschende Klasse: die SED-Monopolelite
3. Die administrative Dienstklasse
4. Die operative Dienstklasse
5. Die industrielle Arbeiterklasse
6. Die ländliche Arbeiterklasse der «Genossenschaftsbauern»
7. Die Reste des Bürgertums
8. Die Ungleichheit der Geschlechter
9. Einkommensunterschiede

V. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse Politischer
Herrschaft
A. Die Bundesrepublik
1. Grundlinien des politischen Systems
2. Die Westintegration
3. Die Europapolitik
4. Die Deutschlandpolitik
5. Die Politik der Wiedergutmachung
6. Der Ausbau des Sozialstaats
7. Die Entstehung einer kritischen Öffentlichkeit als Vierte Gewalt 267
8. Die neue Politische Kultur
 9. Die Folgen des Antisemitismus
10. Der Niedergang des deutschen Nationalismus nach 1945
11. Die Bundeswehr im Dauerkonfl ikt zwischen Reformern und
Traditionalisten
12. Die 68er-Bewegung: Triumph oder Debakel?
13. 1989/90: Die Fusion der beiden deutschen Neustaaten
B. Die DDR
1. Innen- und außenpolitische Konsolidierung
2. Die Ära Honecker
3. Sozialpolitik als scheiternder Legitimationsspender
4. Pathologisches Lernen im linkstotalitären System
a) Faschismustheorie, Antifa und Externalisierung der Mitschuld
b) Antisemitismus, Antizionismus und verweigerte Wiedergutmachung
c) Militarisierung der Gesellschaft und Friedensrhetorik
d) Resistenzmilieu ohne Dissidentenbewegung
5. Die Herrschaftsprinzipien und Machtgrenzen des DDR-Sultanismus
6. Der Absturz in den Niedergang

VI. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse der Kultur
A. Die Bundesrepublik
1. Die Christlichen Kirchen
a) Der westdeutsche Protestantismus
b) Der westdeutsche Katholizismus
2. Das Schulsystem: Grundschule – Hauptschule – Gesamtschule –
Realschule und Gymnasium
3. Die Universitäten
4. Der literarisch-publizistische Markt
a) Die Bücherproduktion
b) Zeitungen und Zeitschriften
5. Vom Rundfunk und Film zur massenmedialen Revolution des
Fernsehens
6. Der neu gewonnene und verteidigte Pluralismus der Öffentlichkeit
B. Die DDR
1. Der Kulturkampf gegen die Kirchen
2. Schulen und Universitäten unter der SED-Diktatur
3. Die doppelte Diktaturerfahrung


Epilog: Rückblick und Ausblick

Anhang
Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Personenregister
Sachregister

Pressestimmen

"In einem 25-jährigen Arbeitsprozess hat Wehler die Entwicklung der deutschen Gesellschaft in den letzten 300 Jahren auf insgesamt 4800 Seiten ausgebreitet. Er erzählt entlang der Achsen Wirtschaft, politische Herrschaft und Kultur, dabei nimmt er die soziale Ungleichheit als Parameter des Fortschritts in den Blick. Band fünf seines epochalen Werks, ist eine doppelte Rehabilitationsschrift, darin liegt seine zeitgeschichtliche Pointe. Gegen die ‘kulturalistische Wende’ der 80er-Jahre mit ihrer postmodernen Hinwendung zu pluralen Lebensstilen und Milieus sortiert Wehler die Gesellschaft nach historisch gefestigten Klassen. Seine Ausführungen über soziale Ungleichheit zeichnen materialreich nach, dass sich die Einkommens- und Vermögensverteilung sowie die Rekrutierungsregeln der Eliten im Wesentlichen nicht gewandelt haben."
Dieter Rulff, Financial Times Deutschland, 24. Oktober 2008


"Auch in diesem Band zeigt Wehler, wie ungemein spannend Gesellschaftsgeschichte sein kann. Sein Blick auf die beiden Deutschlands, die  - ob gewollt oder nicht – das Erbe eines Höllenreiches antreten mussten, ist in seiner Klarsichtigkeit von bestechender analytischer Kraft. (...) Wehler lässt Zahlen sprechen, räumt mit mancher Legende auf, vermittelt dem Leser auf überzeugende Weise, mit welchen Verdrängungen die Alltagspolitik auch in diesen Jahrzehnten vielfach die Wirklichkeit aus den Augen verloren hat. (...) natürlich gehört die nun abgerundete „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ zum Besten, was auf diesem Feld von einem deutschen Historiker geschrieben worden ist."
Wilhelm von Sternburg, Deutschlandradio Kultur, 31. August 2008


"Hans-Ulrich Wehler hat seine monumentale „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ nach rund 20 Jahren zu Ende gebracht. (...) Wehler ist einer der Väter und Inspiratoren der modernen deutschen Sozialgeschichtsschreibung. Er hat dem Trend zur Abwertung der Sozialgeschichte, der „kulturalistischen Wende“ getrotzt und seine Gesellschaftsgeschichte mit diesem fünften Band bis zum Jahr der deutschen Einheit fortgeführt. Wer den Anmerkungsapparat dieses Werkes durchsieht, dem wird die Verarbeitungskapazität des Autors ebenso in Staunen versetzen, wie die synthetisierende Energie, die in dem gut lesbaren Text selbst zu spüren ist."
Christian Semler, Die Tageszeitung, 30./31. August 2008


"Wie schon in den früheren Bänden erweist sich Wehlers titanische Synthesekraft besonders auf dem Feld der Wirtschafts- und Bevölkerungsgeschichte; das Temperament und die zielgerichtete Klarheit seiner Argumentation lassen einen selbst trockene Zahlenreihen erstaunlich mühelos konsumieren (...).
(...) alle wichtigen Fragen – von den Ursachen des vermeintlichen „Wirtschaftswunders“ über die „Amerikanisierung“, Europäisierung und Globalisierung der westdeutschen Wirtschaft, die „gemischte Bilanz“ des Handwerks bis zur lukrativen Nische der Bauern – werden Punkt für Punkt auseinandergenommen und beantwortet."
Norbert Frei, Neue Zürcher Zeitung, 30./31. August 2008


"Wehlers Buch sollte Pflichtlektüre für alle Deutschen sein. Er beschreibt darin die politischen Rahmenbedingungen bei der Entstehung der Bundesrepublik und der DDR, die Turbulenzen der Bevölkerungsgeschichte nach 1945, die Prozesse der Wirtschaft, das Problem der fortdauernden sozialen Ungleichheit sowie die Entwicklung der politischen Herrschaft und der Kultur in den beiden deutschen Staaten. Besonders lesenswert ist ein ausführlicher Epilog, der einen Rückblick auf zentrale Tendenzen der deutschen Geschichte in den vergangenen 200 Jahren enthält und auf mögliche Probleme hinweist, die sich im 21. Jahrhundert stellen können. Insgesamt hat Wehler mit seiner Geschichte der deutschen Gesellschaft vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart ein Werk vorgelegt, das Maßstäbe setzt und auf lange Zeit hinaus Gültigkeit beanspruchen dürfte."
Manfred Görtemaker, Die Welt, 30. August 2008


"Die DDR war kein politische Entwurf aus eigener Kraft, sondern genau das, als das Wehler sie beschreibt: eine Satrapie der Sowjetunion, nie legitimiert durch das eigene Volk, so wenig wie durch eigene Erfolge."
Monika Maron, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. August 2008


"Zweifellos ein Höhepunkt der modernen deutschen Geschichtsschreibung. (...) Jeder, der sich mit der Geschichte der vergangenen 200 Jahre in Deutschland beschäftigt, [wird] immer mit Wehler beginnen müssen."
Ulrich Herbert, Die Welt, 25. August 2008


"Wehlers Buch ist kontrovers. (...) Viele Historiker werden sich im Lesesaal äußern, aber das Feld wird ihnen nicht allein gehören: Meinungen sind erwünscht, aber auch Erinnerungen, Dokumente, Hinweise."
Frank Schirrmacher, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. August 2008


"Eine so umfassende Gesamtschau der letzten drei Jahrhunderte deutscher Geschichte (...) [wird] wohl kaum noch einmal ein einzelner Historiker wagen, zumal in einer umfassenden Integration von Demografie, Wirtschaft, Politik und Sozialstruktur."
Peter Hoehres, Handelsblatt, 1. Oktober 2008


"Fest steht, dass der 1931 geborene Hans- Ulrich Wehler zu den herausragenden Historikern der Bundesrepublik gehört. Überbordende Belesenheit, ausdauernde Kraft zur Synthese, politische Streitlust, national-pädagogischer Ehrgeiz zeichnen ihn aus. Fest steht auch, dass dieses Werk ebenso viel von der Geschichte der Deutschen erzählt wie von der Bedeutung der „Historischen Sozialwissenschaft“, wie Wehler und seine Mitstreiter sie seit 40 Jahren betreiben. Die „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ selbst ragt aus der Vergangenheit in die Gegenwart – wie Patrick Bahners meint.“
Literaturen, Oktober 2008


"(...) eine (...) brillant geschriebene Gegenwartsgeschichte der Deutschen (...). Hans-Ulrich Wehlers Deutsche Gesellschaftsgeschichte ist schon jetzt ein Monument geworden. Der fünfte Band zeigt, wie quicklebendig es ist."
Paul Nolte, Rheinischer Merkur, 4. September 2008


"Mit dem Erscheinen dieses Bandes ist das voluminöse Werk vollendet. Es zählt insgesamt über 5400 Seiten – ein Mass, das alle bekannten Dimensionen sprengt und sich doch von der Sache her kaum vermeiden liess. Denn Wehler musste eine riesige, zum Teil hochspezialisierte Forschungsliteratur zur Synthese bringen. Wer nur einen Blick in die umfangreichen, kleingedruckten Anmerkungen wirft, der kann nicht umhin, die Ausdauer zu bewundern, mit der der Historiker dies alles aufgenommen und verarbeitet hat. (...) eine der bedeutendsten [Leistungen] der deutschen Gesichtswissenschaft der letzten Jahrzehnte."
Volker Ulrich, Der Tagesanzeiger, 3. September 2008


"(...) schonungslos kritische Analysen der gesellschaftlichen Entwicklungen der Bundesrepublik. Wehler beschreibt das im wahrsten Sinne des Wortes unvorstellbare Wunder des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs aus Ruinen (...) und nimmt im Gegenzug auseinander, wie das Wirtschaftswunder harte gesellschaftliche Realitäten verdeckt. (...) Zum Abschluss seiner fünfbändigen Deutschen Gesellschaftsgeschichte hat er sich durch die schier unüberschaubare Menge sozialwissenschaftlicher und sozialgeschichtlicher Literatur zur neuesten Geschichte gearbeitet. Souverän zeichnet er Entwicklungslinien und Forschungsdebatten nach und versieht sie mit eigenen Einschätzungen und den ihm eigenen polemischen Kommentaren. Herausgekommen sind (...) höchst aufschlussreiche Analysen, die vor allem Fachkundigen Stoff für Debatten liefern. (...) das Buch ist eine intellektuelle Herausforderung erster Güte."
Winfried Sträter, Deutschlandradio Kultur, 2. September 2008


"(...) eine beeindruckende Lebensleistung, die ihresgleichen sucht. Der Ironman der deutschen Geschichtswissenschaft hat den Olymp erklommen und sich von der Konkurrenz seiner Generationsgenossen abgesetzt."
Jens Hacke, Süddeutsche Zeitung, 1. September 2008


"Großer Wurf: Der Historiker Hans-Ulrich Wehler schließt seine „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ mit dem fünften Band ab. Eine lange Reise erreicht den Hafen der Gegenwart. Doch in gewisser Weise ist die Gesellschaftsgeschichte von Bundesrepublik und DDR (...) mehr als eine Fortführung der bisher erschienenen vier Bände des Projekts, das den Bielefelder Historiker seit einem Vierteljahrhundert beschäftigt. Auch der Historiker ist Zeitgenosse, und für Wehler,  der die Geschichtswissenschaft durchaus als kritisches Amt handhabt, ist dieser Band nicht zuletzt sein Resümee seiner Zeit, unserer Zeit. Eine hoch engagierte Durchmusterung dessen, was hierzulande gesellschaftlich Sache ist – mit dem Rückhalt, immerhin, von 4.200 Seiten Geschichte vom Alten Reich bis zur Wiedervereinigung."
Hermann Rudolph, Der Tagesspiegel, 1. September 2008


"Altersmilde ist Hans-Ulrich Wehler beileibe nicht. Der 76-jährige, einer der renommiertesten deutschen Historiker, hat den fünften und abschließenden Band seiner „Deutschen Gesellschaftsgeschichte“ mit provozierenden Thesen gewürzt – und damit prompt eine kontroverse Debatte ausgelöst. Es ist der Abschluss eines wissenschaftlich ambitionierten und dabei gut lesbaren Großprojekts, das vor mehr als 25 Jahren begann. Band fünf behandelt die Geschichte der Bundesrepublik und DDR von ihrer Gründung 1949 bis zur Wiedervereinigung 1990. Wehler unterstreicht eindrucksvoll seine Forderung, dass Historiker den Elfenbeinturm des Aktenstudiums häufiger verlassen sollten."
dpa, 1. September 2008