Pressestimmen
"Fast scheint es als hätte nur ein einziger heller Kopf die Sommerpause dazu genutzt, die Moderne gegen das wachsende Ansinnen religiös Wiedererweckter zu verteidigen: der Philosoph Julian Nida-Rümelin. Der Professor für Politische Theorie an der Universität München hat unter dem Titel „Demokratie und Wahrheit“ ein Buch publiziert, in dem er nicht nur gegen das allgemeine Klagen über gottlose Politik und religiösen Werteverfall zu Felde zieht; ebenso bekennt er voller Optimismus: Das Gerüst einer Ethik ohne religiöse Verankerung hält; die Moderne wackelt nicht.
(...) Der einstige Kulturstaatsminister macht sich in seinem neuen Buch (...) nicht zum Anwalt sittlicher Verlotterung. Im Gegenteil: Für ihn ist eine Ethik, die auf handfesten Gründen und einem „unaufgeregten Realismus“ fußt, Grundvoraussetzung für eine Sicherung längst gefährdeter demokratischer Werte. Bevor man also aus falscher Not das Projekt Aufklärung abbläst, sollte man in diesem klug geschriebenen Brevier einmal nachlesen, welche Alternativen es sonst noch gibt."
Ralf Hanselle, Das Parlament, 16. Oktober 2006
"Nida-Rümelin argumentiert mit Verve und Überzeugungskraft gegen drei falsche Vorstellungen des Verhältnisses von Freiheit und Gleichheit. Er zeigt, dass der Vorrang des einen vor dem anderen ebenso falsch ist wie die Entbehrlichkeit der Gleichheit zugunsten einer Art Solidarität.
Nida-Rümelin klärt die theoretischen Missverständnisse dessen, was Freiheit und Gleichheit bedeuten, auf. Er belässt es nicht dabei, sondern beschreibt die aus den Missverständnissen resultierenden unhaltbaren politischen Folgen. Das vielleicht folgenschwerste Missverständnis ist, dass es - was die Ansprüche der Freiheit und Gleichheit angeht - nur darauf ankomme zu wissen, welche sozialen Zustände und Güterverteilungen wertvoll und wünschenswert seien."
Wilhelm Vossenkuhl, Die Welt, 30. Dezember 2006