Pressestimmen
"Besonders informativ sind die Kapitel über die Renaissance mit ihrem relativ modernen, aber fragilen Staatensystem, mit den neuen Fürstenhöfen und ihren Herrschaftsinszenierungen, über die folgende spanische Hegemonie und die Gegenreformation samt der Ambivalenz von Inquisition und Gedankenfreiheit, von Realismus und Skepsis, über die allmähliche wirtschaftliche und politische Regression, welche im päpstlichen Rom durch barocken Glanz überspielt wurde, schließlich über das 18. Jahrhundert, als die intellektuellen Eliten die eigene Rückständigkeit entdeckten und nach Reformen strebten, die schließlich die Rückkehr ins moderne Europa eingeleitet haben."
Rudolf Lill, DAMALS, Dezember 2003
"Vom Lehenswesen zur spätmittelalterlichen Kommune, von vielgestaltiger Mehrstaatlichkeit zu den "Fremdherrschaften" (die Anführungsstriche stammen von Reinhardt, der den Begriff mit Recht als nachträglich nationale Disqualifizierung versteht) und schliesslich zu einem Staatenwesen, das zu einer fraglos übergreifenden Stabilität immer noch unterwegs ist: Diesen Entwicklungen so nachzugehen, dass sie nicht als permanente Verwicklungen, sondern als nachvollziehbare Prozesse erscheinen, ist nur durch die Reduktion auf das jeweils innere Spiel der gesellschaftlich-wirtschaftlichen und mentalen Kräfte möglich. Und dank strenger Konzentration auf den historischen Knochenbau der italienischen Politik gelingt es Reinhardt auch, die Kontinuitäten herauszuarbeiten, die sonst im Wirbel der Neuauflagen verschwinden könnten.
Hanno Helbing, Neue Zürcher Zeitung, 2. Juli 2003
"(...) wie können spätrömische und Völkerwanderungsgeschichte, fränkische Geschichte, Papstgeschichte und Reichsgeschichte, die Geschichte der mächtigen Stadtrepubliken, später die Geschichte der europäischen Großmächte, die Nationalbewegung, das liberale System, Faschismus und Antifaschismus, die beiden Weltkriege, die italienische Nachkriegsrepublik und ihr Zerfall in ein nicht allzu voluminöses Gefäß gepresst werden, das die Aufschrift 'Italienische Geschichte' trägt? Es geht, wenn ein nüchtern-scharfer Geist wie Volker Reinhardt, der zu den besten Italienkennern der deutschsprachigen Historikerzunft gehört, sich jegliches Schwelgen in der historischen Anschauung verbietet. (...)
Volker Reinhardt (...) schärft den Blick für das Geschehen der Gegenwart."
Eckhard Fuhr, Die Welt, 5. Juli 2003
"Dem Autor kann uneingeschränkt konzediert werden, ein gut und spannend geschriebenes Buch vorgelegt zu haben. Die Ausführungen über das Zeit und Raum übergreifende, oft humane, manchmal aber allzu menschliche, mitunter ins Kriminelle abgleitende Klientelgefüge von Italiens Gesellschaft und Staat überzeugen den Leser, zumal der Autor es vermeidet, in den gestelzten Jargon mancher Sozialhistoriker zu verfallen."
Heinz Thoma, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Juni 2003
"Die eineinhalbtausendjährige Geschichte Italiens zwischen Buchdeckel zu quetschen, ist nicht leicht. Dem Freiburger Historiker Volker Reinhardt gelingt der Versuch."
Bernd Roeck, Tagesanzeiger, 22. April 2003
"Volker Reinhardt ist ein exzellenter Kenner der Italiener, ihrer Geschichte und Kultur.
Reinhardt schafft es überzeugend, die Komplexität dieser gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen in gewandter Verschränkung von Bericht und Interpretation vorzuführen. Der weitgehende Verzicht auf das übliche Nach- und Nebeneinander des Faktischen bedingt eine essayistische Durchformung, die das Buch zu einer durchweg flüssigen, doch auch anspruchsvollen Lektüre macht. Hervorzuheben bleibt schließlich, dass es eine glänzende, klug differenzierende Darstellung des italienischen Faschismus enthält, die dem deutschen Leser aufschlussreiche Vergleiche zum Nationalsozialismus nahe legt."
Reinhard Lebe, Die Zeit, März 2003