Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden. Aber warum als Mann? Anselm Schubert zeigt in seiner faszinierenden Darstellung, dass von der Antike bis zur Gegenwart immer auch andere – weibliche oder androgyne – Christusbilder wirkmächtig waren, und führt uns so ein unbekanntes, erstaunlich diverses Christentum vor Augen.
In der Antike war vollkommenes Menschsein gleichbedeutend mit vollkommener Männlichkeit: Christus musste daher ein Mann sein – und keusch bis hin zur Asexualität. Im Mittelalter waren die Geschlechterordnungen weniger starr: Theologen diskutierten, ob Christus auch als Frau hätte Mensch werden können. Die Mystik feierte Christus als männlichen Bräutigam oder weibliche Inkarnation Gottes. Kabbalisten, Alchemisten und Prophetinnen der Frühen Neuzeit erhofften sich von einem androgynen Christus die Vollendung beider Geschlechter. Erst im19. Jahrhundert rückte die Frage in den Vordergrund, wie man sich Jesus als «echten», virilen Mann vorstellen kann. Gegen das betont männliche Bild vom Vater-Gott und seinem Sohn protestierte die feministischeTheologie im 20. Jahrhundert mit einem weiblichen Christus. Queere Theolog:innen verkünden einen schwulen, bisexuellen, transsexuellen, intersexuellen oder polyamoren Jesus. Die selbstverständliche Männlichkeit Christi gilt als der letzte blinde Fleck der Christentumsgeschichte. Anselm Schubert bringt in seinem längst überfälligen, meisterhaft geschriebenen Buch Licht ins Dunkel der patriarchalisch geprägten Erzählungen.
I ÜBERWINDUNG: DIE EINE MÄNNLICHKEIT CHRISTI IN DER ANTIKE 1. JESUS VON NAZARETH 2. GESCHLECHT UND ERLÖSUNG 3. DAS GESCHLECHT CHRISTI
II LEIBHAFTIGES HEIL: DIE ZWEI IDENTITÄTEN CHRISTI IM MITTELALTER 1. GOTT UND GESCHLECHT 2. DI E MÄNNLICHKEIT CHRISTI 3. DI E WEIBLICHKEIT CHRISTI 4. FUN KTIONEN DER INKARNATION
III VERSCHWEIGEN UND BESCHWÖREN: DIE DREI GESCHLECHTER CHRISTI IN DER FRÜHEN NEUZEIT 1. REFORMATION UND KONFESSIONALISMUS 2. DIE MÄNNLICHKEIT CHRISTI IN DER QUERELLE DES FEMMES 3. WEIBLICHE INKARNATIONEN CHRISTI 4. DIE ANDROGYNITÄT CHRISTI 5. DIE AUSDIFFERENZIERUNG DER GESCHLECHTER
IV NATUR UND DEKONSTRUKTION: DIE VIELEN MÄNNLICHKEITEN JESU IN DER MODERNE 1. NORMATIVE MÄNNLICHKEIT JESU 2. DISKUSSIONEN UM DEN VERHEIRATETEN JESUS 3. DIE NACHKOMMEN JESU 4. DIE DEKONSTRUKTION DER MÄNNLICHKEIT JESU
EPILOG: GESCHLECHTERGESCHICHTE UND HEILSGESCHICHTE
Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden. Aber warum als Mann? Anselm Schubert zeigt in seiner faszinierenden Darstellung, dass von der Antike bis zur Gegenwart immer auch andere – weibliche oder androgyne – Christusbilder wirkmächtig waren, und führt uns so ein unbekanntes, erstaunlich diverses Christentum vor Augen.
In der Antike war vollkommenes Menschsein gleichbedeutend mit vollkommener Männlichkeit: Christus musste daher ein Mann sein – und keusch bis hin zur Asexualität. Im Mittelalter waren die Geschlechterordnungen weniger starr: Theologen diskutierten, ob Christus auch als Frau hätte Mensch werden können. Die Mystik feierte Christus als männlichen Bräutigam oder weibliche Inkarnation Gottes. Kabbalisten, Alchemisten und Prophetinnen der Frühen Neuzeit erhofften sich von einem androgynen Christus die Vollendung beider Geschlechter. Erst im19. Jahrhundert rückte die Frage in den Vordergrund, wie man sich Jesus als «echten», virilen Mann vorstellen kann. Gegen das betont männliche Bild vom Vater-Gott und seinem Sohn protestierte die feministischeTheologie im 20. Jahrhundert mit einem weiblichen Christus. Queere Theolog:innen verkünden einen schwulen, bisexuellen, transsexuellen, intersexuellen oder polyamoren Jesus. Die selbstverständliche Männlichkeit Christi gilt als der letzte blinde Fleck der Christentumsgeschichte. Anselm Schubert bringt in seinem längst überfälligen, meisterhaft geschriebenen Buch Licht ins Dunkel der patriarchalisch geprägten Erzählungen.
I ÜBERWINDUNG: DIE EINE MÄNNLICHKEIT CHRISTI IN DER ANTIKE 1. JESUS VON NAZARETH 2. GESCHLECHT UND ERLÖSUNG 3. DAS GESCHLECHT CHRISTI
II LEIBHAFTIGES HEIL: DIE ZWEI IDENTITÄTEN CHRISTI IM MITTELALTER 1. GOTT UND GESCHLECHT 2. DI E MÄNNLICHKEIT CHRISTI 3. DI E WEIBLICHKEIT CHRISTI 4. FUN KTIONEN DER INKARNATION
III VERSCHWEIGEN UND BESCHWÖREN: DIE DREI GESCHLECHTER CHRISTI IN DER FRÜHEN NEUZEIT 1. REFORMATION UND KONFESSIONALISMUS 2. DIE MÄNNLICHKEIT CHRISTI IN DER QUERELLE DES FEMMES 3. WEIBLICHE INKARNATIONEN CHRISTI 4. DIE ANDROGYNITÄT CHRISTI 5. DIE AUSDIFFERENZIERUNG DER GESCHLECHTER
IV NATUR UND DEKONSTRUKTION: DIE VIELEN MÄNNLICHKEITEN JESU IN DER MODERNE 1. NORMATIVE MÄNNLICHKEIT JESU 2. DISKUSSIONEN UM DEN VERHEIRATETEN JESUS 3. DIE NACHKOMMEN JESU 4. DIE DEKONSTRUKTION DER MÄNNLICHKEIT JESU
EPILOG: GESCHLECHTERGESCHICHTE UND HEILSGESCHICHTE