Cover: Kohl, Karl-Heinz, Neun Stämme

Kohl, Karl-Heinz

Neun Stämme

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Kohl, Karl-Heinz

Neun Stämme

Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne.

Was haben Montaignes Kulturkritik und die amerikanische Demokratie, Freuds Totemismus-Theorie und Lévi-Strauss' Strukturalismus, Brücke-Maler und Surrealisten, Hippies und die Sexuelle Revolution miteinander gemein? Karl-Heinz Kohl zeigt am Beispiel von neun Stämmen, wie diese und viele andere Theorien, avantgardistische Strömungen, Emanzipations- und Protestbewegungen vom faszinierten Blick auf indigene Völker geprägt wurden. Er erklärt, wie die Indigenen sich die Faszination des Westens selbst zunutze machten und wie eng verflochten die scheinbar so gegensätzlichen Welten in der Moderne sind. Sein anschaulich und fesselnd geschriebenes Buch ist ein großer Wurf, der die Debatten über "kulturelle Aneignung" neu beleben wird.

Seit den ersten großen Entdeckungsfahrten an der Schwelle zur Neuzeit haben Berichte von fremden Ländern und Menschen die Europäer in ihren Bann geschlagen. Ihre Nacktheit hat europäische Sitten in Frage gestellt. Ihre Gesellschaftsordnungen haben Protestbewegungen beflügelt. Ihre Kunst hat die europäischen Avantgarden inspiriert. Und ethnographische Beschreibungen haben – von Friedrich Engels' materialistischer Geschichtsauffassung bis zum postkolonialen «Anthropophagismus» – zu einer Flut an Theorien geführt, die teils bis heute unser Bild vom Menschen prägen. Karl-Heinz Kohl erklärt, warum der Westen vor allem in neun Stämmen sein Alter Ego gefunden hat. Er geht den Berichten über sie nach, erzählt anschaulich, wie sie über 200 Jahre lang die europäische Kultur auf den Kopf gestellt haben, und zeigt an vielen überraschenden Beispielen, wie sich auch die indigenen Kulturen in diesem Prozess verändert haben.

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978-3-406-81350-4

Erschienen am 14. März 2024

312 S.

Hardcover

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Inhalt
Einleitung

1 Im Land der Anthropophagen: Die brasilianischen Tupinambá

2 Antike Demokratie in der Neuen Welt: Bild und Selbstbild der Irokesen

3 Die Aranda Zentralaustraliens und ihr Platz in den Ursprungsnarrativen von Kulturgeschichte, Soziologie und Psychoanalyse

4 Menschen, die rote Aras sind: Die Bororo des brasilianischen Sertão

5 Palau:
Das Tahiti des deutschen Expressionismus

6 Das Gift der Gabe:Die Kwakwaka’wakw und der Potlatch

7 Im Land der Hopi:
Schlangentänze, die Kunst der Avantgarde und Prophezeiungen vom Ende der Welt

8 Samoa, der Papalagi und das Ende der sexuellen Repression

9 Die Dogon von Mali:
Geschichte einer Obsession


Dank
Anmerkungen
Personenregister
Register der ethnischen Gruppen
Pressestimmen

Pressestimmen

„Mit seinem Buch legt Karl-Heinz Kohl die Grundsteine für eine neue Sicht auf die Moderne, die sich ganz wesentlich dem Prinzip der kulturellen Aneignung verdankt … Man muss sein Buch auch zwischen den Zeilen lesen, um seine Sprengkraft zu begreifen.“
CICERO, Johann Michael Möller



"Ein so souveränes Buch schreibt man bestenfalls am Ende eines intensiven Forscherlebens. Und auch nur dann, wenn man weit über die Ränder des Fachs hinausgeschaut hat … einen fundamentalen Lehrgang zu geistigen Grundlagen der Moderne."
FREITAG, Erhard Schütz



„Kohl weist nach, dass der Einfluss indigener Kulturen auf die westliche Moderne drastisch unterschätzt wird … Kohl erweitert mit seinem Buch die Debatten um Kolonialismus und Restitution um einen neuen Aspekt. Und entlarvt die Niedergangs-, Assimilations- und Ausplünderungserzählungen als Varianten westlichen Überlegenheitsdenkens.“
Süddeutsche Zeitung, Jörg Häntzschel



„Das Vorhaben dieses Buches – das ist gelungen!“
SWR2 Kultur, Clemens Klünemann



„Fesselnd.“
Die Presse, Anne-Catherine Simon



„Ein Vorzug seines facettenreichen und anschaulichen Buchs ist die Einbeziehung der Widerstandsgeschichte der neun geschilderten Stammesgesellschaften vom Erstkontakt bis in die unmittelbare Gegenwart.“
Neue Zürcher Zeitung, Thomas Wagner



„Kulturelle Aneignung ist ein Totschlagargument der Identitätspolitik. Ethnologe Kohl räumt es ab und stellt Kulturen vor, die man kennen muss.“
Literarische WELT, Marcus Woeller



„Es ist viel zu entdecken in Karl-Heinz Kohls Buch. Vieles auch, das für die Einschätzung aufgeheizter aktueller Debatten – Stichwort Appropriation – zu wissen nützlich ist und überdies zur Orientierung dienen kann.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Helmut Mayer



Empfehlungen

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Bibliografische Reihen

Bibliografie

978-3-406-81350-4

Erschienen am 14. März 2024

312 S.

Hardcover

Hardcover 32,000 € Kaufen
e-Book 24,990 € Kaufen

Kohl, Karl-Heinz

Neun Stämme

Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne

Was haben Montaignes Kulturkritik und die amerikanische Demokratie, Freuds Totemismus-Theorie und Lévi-Strauss' Strukturalismus, Brücke-Maler und Surrealisten, Hippies und die Sexuelle Revolution miteinander gemein? Karl-Heinz Kohl zeigt am Beispiel von neun Stämmen, wie diese und viele andere Theorien, avantgardistische Strömungen, Emanzipations- und Protestbewegungen vom faszinierten Blick auf indigene Völker geprägt wurden. Er erklärt, wie die Indigenen sich die Faszination des Westens selbst zunutze machten und wie eng verflochten die scheinbar so gegensätzlichen Welten in der Moderne sind. Sein anschaulich und fesselnd geschriebenes Buch ist ein großer Wurf, der die Debatten über "kulturelle Aneignung" neu beleben wird.

Seit den ersten großen Entdeckungsfahrten an der Schwelle zur Neuzeit haben Berichte von fremden Ländern und Menschen die Europäer in ihren Bann geschlagen. Ihre Nacktheit hat europäische Sitten in Frage gestellt. Ihre Gesellschaftsordnungen haben Protestbewegungen beflügelt. Ihre Kunst hat die europäischen Avantgarden inspiriert. Und ethnographische Beschreibungen haben – von Friedrich Engels' materialistischer Geschichtsauffassung bis zum postkolonialen «Anthropophagismus» – zu einer Flut an Theorien geführt, die teils bis heute unser Bild vom Menschen prägen. Karl-Heinz Kohl erklärt, warum der Westen vor allem in neun Stämmen sein Alter Ego gefunden hat. Er geht den Berichten über sie nach, erzählt anschaulich, wie sie über 200 Jahre lang die europäische Kultur auf den Kopf gestellt haben, und zeigt an vielen überraschenden Beispielen, wie sich auch die indigenen Kulturen in diesem Prozess verändert haben.
Webcode: /36194842

Inhalt

Einleitung

1 Im Land der Anthropophagen: Die brasilianischen Tupinambá

2 Antike Demokratie in der Neuen Welt: Bild und Selbstbild der Irokesen

3 Die Aranda Zentralaustraliens und ihr Platz in den Ursprungsnarrativen von Kulturgeschichte, Soziologie und Psychoanalyse

4 Menschen, die rote Aras sind: Die Bororo des brasilianischen Sertão

5 Palau:
Das Tahiti des deutschen Expressionismus

6 Das Gift der Gabe:Die Kwakwaka’wakw und der Potlatch

7 Im Land der Hopi:
Schlangentänze, die Kunst der Avantgarde und Prophezeiungen vom Ende der Welt

8 Samoa, der Papalagi und das Ende der sexuellen Repression

9 Die Dogon von Mali:
Geschichte einer Obsession


Dank
Anmerkungen
Personenregister
Register der ethnischen Gruppen

Pressestimmen

„Mit seinem Buch legt Karl-Heinz Kohl die Grundsteine für eine neue Sicht auf die Moderne, die sich ganz wesentlich dem Prinzip der kulturellen Aneignung verdankt … Man muss sein Buch auch zwischen den Zeilen lesen, um seine Sprengkraft zu begreifen.“
CICERO, Johann Michael Möller


"Ein so souveränes Buch schreibt man bestenfalls am Ende eines intensiven Forscherlebens. Und auch nur dann, wenn man weit über die Ränder des Fachs hinausgeschaut hat … einen fundamentalen Lehrgang zu geistigen Grundlagen der Moderne."
FREITAG, Erhard Schütz


„Kohl weist nach, dass der Einfluss indigener Kulturen auf die westliche Moderne drastisch unterschätzt wird … Kohl erweitert mit seinem Buch die Debatten um Kolonialismus und Restitution um einen neuen Aspekt. Und entlarvt die Niedergangs-, Assimilations- und Ausplünderungserzählungen als Varianten westlichen Überlegenheitsdenkens.“
Süddeutsche Zeitung, Jörg Häntzschel


„Das Vorhaben dieses Buches – das ist gelungen!“
SWR2 Kultur, Clemens Klünemann


„Fesselnd.“
Die Presse, Anne-Catherine Simon


„Ein Vorzug seines facettenreichen und anschaulichen Buchs ist die Einbeziehung der Widerstandsgeschichte der neun geschilderten Stammesgesellschaften vom Erstkontakt bis in die unmittelbare Gegenwart.“
Neue Zürcher Zeitung, Thomas Wagner


„Kulturelle Aneignung ist ein Totschlagargument der Identitätspolitik. Ethnologe Kohl räumt es ab und stellt Kulturen vor, die man kennen muss.“
Literarische WELT, Marcus Woeller


„Es ist viel zu entdecken in Karl-Heinz Kohls Buch. Vieles auch, das für die Einschätzung aufgeheizter aktueller Debatten – Stichwort Appropriation – zu wissen nützlich ist und überdies zur Orientierung dienen kann.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Helmut Mayer